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Fachbeitrag

Kulturelle Bildung als Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Impulse für die Verbindung zweier normativer Ansätze und Praxen

30.10.20

Der Beitrag hat zum Ziel zu verdeutlichen, worin der theoretische Kern der Ansätze Kultureller Bildung und einer Bildung für nachhaltige Entwicklung zu Beginn des 21. Jahrhundert liegt.

von Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss

Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss (Prof.in Dr.in) ist Direktorin der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Sie lehrt als Professorin außerdem an der Universität Hildesheim am Institut für Kulturpolitik.

Gerade da in der Praxis die Grenzen zwischen Kultureller Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung oft fließend sind, ist es vor allem für Vermittler*innen bedeutsam, die Potentiale, aber auch Begrenzungen der jeweiligen Ansätze zu kennen, um beides reflektiert so zu verschränken, dass die Verbindung der Konzepte fruchtbare Bildungsprozesse und damit Transformationen ermöglicht. So kann ein besonderer pädagogisch-ästhetischer Möglichkeitsraum aus der Verbindung von Kultureller Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung entstehen.

Kulturelle Bildung (KuBi)

Seit der Jahrtausendwende ist die Diskussion um Kulturelle Bildung verstärkt in der Zivilgesellschaft, aber auch in Bildungs- und Kulturpolitik angekommen. Das ändert nichts daran, dass die Konzepte und ästhetischen Praxen Kultureller Bildung weit auseinanderklaffen und das Verständnis dessen, was als Kulturelle Bildung angesehen werden kann, selbst unter Fachleuten sehr divergent ausfällt. Daher soll im Folgenden eine Definition gegeben werden, die nicht als allgemeingültig angesehen werden kann, es aber ermöglicht, die Verbindungsstellen und Unterschiede Kultureller Bildung (KuBi) und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) deutlicher herauszuarbeiten – das Ziel dieses Beitrages.

„Kulturelle Bildung ist produktive und rezeptive Allgemeinbildung in den Künsten, die – ausgehend von einem Selbstbildungsprozess – auf kritische Reflexionsfähigkeit, Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und damit Teilhabeprozesse zielt.“

(vgl. Reinwand-Weiss 2012/13)

Das heißt, KuBi in den Künsten zielt einerseits auf Fähigkeiten und Fertigkeiten in unterschiedlichsten ästhetischen Praxen (Bildende Kunst, darstellende Künste, Musik, Literatur, Games, Architektur, Zirkus etc.) ab und vermittelt sich durch die Beschäftigung mit verschiedenen ästhetischen Praxen; andererseits wird deutlich, dass Kulturelle Bildung durch die Künste Wahrnehmungs- und Gestaltungsfähigkeiten des Subjektes beeinflusst und damit eine bedeutsame Grundlage bildet für Selbstreflexions-, Selbstwirksamkeits- und Teilhabeprozesse. Das primäre Ziel ist aber zunächst die Ausbildung von ästhetischen Grundkompetenzen, die zu einer  umfassenden Allgemeinbildung dazugehören und damit auch notwendiger Bestandteil schulischer Curricula sind – unabhängig von allen extradisziplinären Wirkbehauptungen.

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Kulturelle Bildung Online ist eine einzigartige Sammlung von Fachartikeln zu Künsten, Kultur und Kultureller Bildung. Sie bietet vielfältige Einblicke in Theorie- und Praxisdiskurse zu gesellschaftlichen, spartenspezifischen und wissenschaftlichen Themen der Kulturellen Bildung. Die BKJ, die Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW, die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel und die Stiftung Universität Hildesheim verantworten die Wissensplattform gemeinsam. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

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Zitiervorschlag

BKJ: Kulturelle Bildung als Bildung für nachhaltige Entwicklung?
https://www.bkj.de/grundlagen/was-ist-kulturelle-bildung/wissensbasis/beitrag/kulturelle-bildung-als-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/
Remscheid und Berlin, .

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