Kurz vor der Sommerpause 2024 wird über den Haushalt des Folgejahres beraten. Angesichts der angedrohten Kürzungen wenden sich die #initiativeKJP sowie weitere KJP-finanzierte Träger und Träger von Freiwilligendiensten in einem offenen Brief an Bundeskanzler, Vizekanzler und Finanzminister.
Die Unterzeichnenden warnen davor, an den Zukünften junger Menschen den Rotstift anzusetzen, indem an der bundeszentralen Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe sowie den Freiwilligendiensten gespart werde.
Diese Strukturen werden über den Haushalt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Da dessen Haushalt hauptsächlich aus gesetzlichen Leistungen besteht, haben Sparvorgaben die Konsequenz, dass an den für die zivilgesellschaftlichen Strukturen existenziellen Programmmitteln gespart wird.
Eine Schwächung der Zivilgesellschaft in diesem Maße hinzunehmen, ist gerade in diesen gesellschaftlich überaus herausfordernden Zeiten schlichtweg eine falsche Entscheidung. „An den Leistungen und Angeboten für junge Menschen zu kürzen – all das paradoxerweise unter Verweis auf eine generationengerechte Haushaltspolitik – wäre zutiefst kurzsichtig“, heißt es im Offenen Brief.
Hintergrund: Kinder- und Jugendplan des Bundes
Der Kinder- und Jugendplan (KJP) ist das zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene. Seit 1950 wirkt er darauf hin, dass junge Menschen durch vielfältige Angebote die bestmöglichen Rahmenbedingungen erhalten, um sich zu entwickeln, sich auszuprobieren und Gemeinschaft zu gestalten. Die durch den KJP geförderte bundeszentrale Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe trägt dazu bei, dass alle jungen Menschen möglichst gleiche Chancen erhalten, Benachteiligungen abgebaut werden und Risiken präventiv begegnet wird. Der KJP ist damit eine Investition in Demokratie, Generationengerechtigkeit und gesellschaftliche Weiterentwicklung.
Hintergrund: initiativeKJP
Die initiativeKJP wurde 2023 vor dem Hintergrund drohender Kürzungen des KJP ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, dieses zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene langfristig und nachhaltig zu stärken. In der initiativeKJP sind sieben bundeszentrale Verbände zusammengeschlossen, die über den KJP gefördert werden. Dazu gehören:
- Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ
- Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB)
- Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit (BAG OKJA)
- Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ)
- Deutscher Bundesjugendring (DBJR)
- Deutsche Sportjugend (dsj) im Deutschen Olympischen Sportbund
- Gemeinsame Initiative der Träger politischer Jugendbildung (GEMINI)
Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) ist zudem bundeszentraler Träger für das Programm Freiwilligendienste Kultur und Bildung.