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Fachbeitrag

Kulturelle Bildung – hausgemacht? Zum Effekt elterlichen kulturellen Kapitals auf die kulturellen Aktivitäten von Jugendlichen

22.05.24

Kulturelle Bildung beginnt im Elternhaus – oder im Jugendzentrum. Die Studie untersucht durch eine Sekundäranalyse von NEPS-Daten den Einfluss von Jugendzentren als elternunabhängige Möglichkeit der kulturellen Teilhabe für Kinder und Jugendliche. Damit wird ein kaum erforschtes Feld erschlossen.

Von Dr. Jannis Burkhard, Dr. Stefan Kühne, Dr. Jan Scharf und Prof. Dr. Kai Maaz

Dr. Jannis Burkhard ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation sowie Mitglied im Netzwerk „Educational Inequality across the Life Span – An Interdisciplinary Network of Research-Practice-Partnerships“ (EQUAL-NET).

Dr. Stefan Kühne ist Bildungsforscher und leitet den Arbeitsbereich Bildungsmonitoring und Bildungsberichterstattung am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.

Dr. Jan Scharf ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Struktur und Steuerung des Bildungswesens am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.

Prof. Dr. Kai Maaz ist Bildungsforscher und Geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.

Inwieweit Kinder und Jugendliche an Angeboten kultureller Bildung teilnehmen, hängt in erheblichem Maße vom Elternhaus ab. Das betrifft insbesondere Museums-, Konzert- und Theaterbesuche sowie Kurse außerhalb der Schule. Einzig kreative Angebote in Jugendzentren werden unabhängig vom familiären Hintergrund wahrgenommen. Für ihre Studie wählten die Forscher einen besonders breiten Begriff der kulturellen Bildung, um möglichst umfassend die vielfältigen Sparten und Formen darzustellen.

„Abseits vom Unterricht in der Schule findet kulturelle Bildung ja nicht nur in der Kunstausstellung oder beim Instrumentalunterricht statt, sondern auch in einem Verein, der Brauchtum pflegt, oder beim Streetdance-Workshop im Jugendzentrum“, erläutert Jannis Burkhard, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der DIPF-Abteilung „Struktur und Steuerung des Bildungswesens“ und Erstautor der ZfE-Veröffentlichung. „Gerade die Teilnahme an kreativen Aktivitäten in kulturellen Vereinen und in Jugendzentren ist bislang nur wenig empirisch erforscht.“

Diese Lücke konnte das wissenschaftliche Team nun durch eine Sekundäranalyse von NEPS-Daten schließen, die das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe der Wissenschaft zur Verfügung stellt.

Die dabei erschlossenen Befunde reihen sich gut in den bisherigen Forschungsstand ein. So stellten die Autoren fest, dass das Elternhaus einen starken Einfluss darauf hat, ob Kinder Museen, Theater, klassische Konzerte sowie Kurse in der Musikschule besuchen. Auch beim Besuch von Schulen mit einem künstlerischen Profil und kulturellen Angeboten in Vereinen zeigte sich ein zumindest moderater Effekt der Eltern. Lediglich bei der Teilnahme an künstlerischen Angeboten in Jugendzentren gab es keinen Zusammenhang mit dem Elternhaus, unterstreicht DIPF-Forscher Jannis Burkhard. „Jugendzentren bieten offenbar einen Zugang zu kultureller Bildung, der unabhängig vom familiären Hintergrund ist. Aus bildungspolitischer Sicht können Jugendzentren also als Orte betrachtet werden, die insbesondere den Jugendlichen kulturelle Teilhabe ermöglichen, denen diese nicht schon durch die Eltern mitgegeben wird.“ (PM/DIPF 11.03.2024).

Den kompletten Beitrag online lesen auf der Wissensplattform Kulturelle Bildung Online.

Die Ergebnisse der Studie sind in der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft erstmalig veröffentlicht worden.

Die Wissensplattform Kulturelle Bildung Online ist ein Projekt in Trägerschaft der vier bundesweit relevanten Fachstrukturen für Kulturelle Bildung: der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW, der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung sowie dem Institut für Kulturpolitik der Stiftung Universität Hildesheim. kubi-online.de richtet sich an eine Fachöffentlichkeit von Theoretiker*innen und Praktiker*innen der Kulturellen Bildung, Wissenschaftler*innen und Student*innen.

Zitiervorschlag

BKJ: Kulturelle Bildung – hausgemacht? Zum Effekt elterlichen kulturellen Kapitals auf die kulturellen Aktivitäten von Jugendlichen
https://www.bkj.de/teilhabe/wissensbasis/beitrag/kulturelle-bildung-hausgemacht-zum-effekt-elterlichen-kulturellen-kapitals-auf-die-kulturellen-ak/
Remscheid und Berlin, .

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