Modellvorhaben
im Rahmen des Projekts „KulturKarte: Gemeinsam Zugänge für junge Menschen öffnen“
Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) unterstützt in 2022 Kommunen, kommunale Einrichtungen oder gemeinnützige (freie) Träger mit je bis zu 10.000 Euro bei Modellvorhaben, die Zugänge zu Kultur für und mit jungen Menschen öffnen und erproben.
In einer bundesweiten Ausschreibung Anfang 2022 wurden Projektideen für Modellvorhaben gesucht. Dreißig faszinierende und auf vielfältige Weise diverse Projekte haben die BKJ daraufhin aus allen Bundesländern erreicht. Sie haben das gemeinsame Ziel, die kulturelle Teilhabe für und mit Kindern und Jugendlichen zu stärken: Sei es z. B. durch die Entwicklung von Pässen, die vergünstigten Zugang zu bestimmten Angeboten schaffen, durch ein Mapping lokaler kultureller Angebote oder durch die Mitgestaltung kultureller Orte und Veranstaltungen durch junge Menschen.
Vier Projekte wurden von einer Jury, bestehend aus Personen aus der BKJ-Geschäftsstelle und -Vorstand sowie dem jungen Mitglied der Jury des Jugendbudgets, ausgewählt.
Modellvorhaben im Projekt „KulturKarte: Gemeinsam Zugänge für junge Menschen öffnen“
Kulturpass Stuttgart (Baden-Württemberg)
Seit Beginn des Jahres 2023 erhalten jährlich in Stuttgart, alle Jugendlichen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, zum Geburtstag einen Kulturpass im Wert von 100 Euro. Innerhalb von zwei Jahren kann diese Summe für Kulturtickets, bspw. in Museen, Theatern, für Konzerte, Kino oder auch für Sachmittel wie Bücher eingesetzt werden. Die Konzeption und Einführung wurde eng mit der Beteiligung von 10 bis 15 Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren umgesetzt. Somit konnten ihre Sichtweisen, Ideen und Wünsche berücksichtigt werden. Über den Kulturpass hinaus ist geplant, die Einbindung und Mitsprache junger Menschen im Bereich Kultur in Stuttgart fest zu integrieren. Parallel werden Stuttgarter Künstler*innen, Kulturschaffende und -einrichtungen angeregt, Angebote für junge Menschen zu entwickeln.
Ein Vorhaben von: KUBI-S Netzwerk Kulturelle Bildung Stuttgart/Kulturamt Stuttgart
Kulturelle Teilhabe: Zugänge zur Kultur für und mit jungen Menschen, Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt)
Mit der Einrichtung einer Zukunftswerkstatt mit jungen Menschen möchte die Koordinierungsstelle „Engagierte Stadt“ Dessau-Roßlau bedarfsgerechte Angebote und Zugänge in der Kultur schaffen. Mit der Einbindung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen möchten sie erfassen, wie junge Menschen existierende Kulturangebote nutzen, was sie anspricht und welche Angebote in Roßlau entwickelt werden können. Der Fokus liegt auf dem Stadtteil Roßlau und anderen Außenbezirken, da viele Kulturangebote im Stadtteil Dessau und Zentrum stattfinden. Mögliche Maßnahmen sind der kostenlose Transport im ÖPNV von Kindern und Jugendlichen am Nachmittag sowie am Wochenende als auch die Durchführung von Workshops mit Künstler*innen, Pädagog*innen und Kindern und Jugendlichen. Ebenso soll eine „Kleine Kunstpromenade“ die Ergebnisse präsentieren und ein jährlicher Aktionstag mit den Arbeiten von und mit jungen Menschen der Stadtgesellschaft durchgeführt werden.
Ein Vorhaben von: Koordinierungsstelle „Engagierte Stadt“ der Stadt Dessau-Roßlau
KulturKarte, Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen)
Die Stadt Oeynhausen hat in den letzten Jahren die App „Kurstadtkind“ entwickelt, die nun weiterentwickelt werden soll: Sie soll zum einen wie ursprünglich die Präventionskette in Bad Oeynhausen unterstützen und zum anderen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erreichen und ihnen den Zugang zum kulturellen Leben in Bad Oeynhausen erleichtern. Geplant sind u. a. Funktionen wie Veranstaltungskalender, „Rabattcouponsystem“, die Äußerung von Verbesserungsvorschlägen und Wünschen. Kinder und Jugendliche werden dabei gezielt einbezogen, um herauszufinden, wie die App zukünftig weiterentwickelt werden könnte und um zu erfahren, was bisher fehlte, um Angebote zu nutzen. In Form von Workshops und Denkwerkstätten wurden zunächst die schulpflichtigen Kinder und im nächsten Schritt ebenso die jungen Erwachsenen befragt und eingebunden.
Ein Vorhaben von: Stadt Oeynhausen
„Yalla-Rein in die Stadt“, Hamburg/Dresden (Hamburg/Sachsen)
„Yalla – Rein in die Stadt“ ist ein Projekt in Hamburg, das in den letzten Jahren jungen Neu-Hamburger*innen Wege in das kulturelle und soziale Angebot der Stadt (Ankommensorte) geebnet hat. Das Produkt des Projektes ist eine webbasierte, multimediale Karte von Hamburg, auf der Teilnehmer*innen ihre Entdeckungen eintragen können: die besten Orte, Gruppen, Services der Stadt, Kultur, Infos, Lustiges etc. – alles kostenlose Angebote oder für wenig Geld. In dem aktuell geplanten Transferprojekt werden Aktive aus der Yalla-Gruppe Hamburg Jugendlichen aus dem Umfeld des Ausländerrats Dresden e. V. begegnen und gemeinsam in Workshops Ankommensorte in Dresden dokumentieren. Diese werden auf der neuen Website veröffentlicht. Ebenfalls werden sie die Frage diskutieren, wie sie ihr Ankommen in ihrer jeweiligen Stadt erleben und Überlegungen und Ideen bezüglich einer Öffnung der kulturellen Angebote in Form einer Kulturkarte anstellen.
Ein Vorhaben von: GWA St. Pauli in Kooperation mit dem Ausländerrat Dresden e. V.
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