Kompetenzdialog Gobal
Stärken junger Menschen im Rahmen globaler Jugendbegegnungen sichtbar machen
Stärken junger Menschen im Rahmen globaler Jugendbegegnungen sichtbar machen
Um gerade bei Jugendkulturbegegnungen mit Partnern im Globalen Süden mit jungen Menschen zu erforschen, welche Auswirkungen die Teilnahme auf ihre Stärken, ihre Schwächen, ihre Kenntnisse oder Fähigkeiten hat, hat die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) gemeinsam mit Expert*innen der Internationalen Jugendarbeit (IJA) und des Globalen Lernens den Prozess für die Entwicklung des Kompetenzdialogs Global (KDG) angestoßen. Dieser soll insbesondere den Besonderheiten von Jugendbegegnungen zwischen Deutschland und Ländern des Globalen Südens gerecht werden, bei denen sich Jugendliche beispielsweise mit Fragen der Nachhaltigkeit und globalen Zusammenhängen befassen.
Wie können Kinder, junge Menschen und Erwachsene auf ein Leben in einer globalisierten Welt vorbereitet werden, um die damit verbundenen Herausforderungen bewältigen zu können? Wie können Kinder und Jugendliche, die an Maßnahmen der kulturellen Jugendbildung teilnehmen, sich ihrer darauf beziehenden Stärken vergewissern? Wie können sie sich bewusst werden über ihre Beziehung zu anderen und zur Welt, um diese aktiv mitgestalten zu können?
Eindeutig Bildungswirkungen oder Kompetenzzuwächse durch einzelne Projekte oder Programme der kulturellen Jugendbildung nachzuweisen, ist ein schwieriges Unterfangen. Sie sind nicht unmittelbar greifbar und somit auch nicht ohne Weiteres messbar. Zudem ist die Erlebenssituation jedes*r Jugendlichen während solcher Bildungsmaßnahmen sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren beeinflusst. Zusammenhänge zwischen den pädagogischen Absichten der Verantwortlichen und dem, was bei den jungen Teilnehmer*innen „ankommt“, können daher nur punktuell bestimmt werden. Das vorliegende Werkzeug beschreibt demnach die Herleitung einer Kompetenzsystematik und stellt diese für den weiteren Entwicklunsprozess zur Verfügung.
Genau wie bei den Kompetenznachweisen Kultur (KNK) und International (KNI), auf denen der Kompetenzdialog Global basiert, sollen die gemeinsam von Gruppenleitungen und beteiligten Jugendlichen gesammelten Erkenntnisse als sichtbar gewordene Kompetenzen in einem Nachweisdokument festgehalten werden. Zudem soll der KDG möglichst auch für Jugendliche aus den südlichen Partnerländern attraktiv und von Nutzen sein.
Als erster Schritt wurde eine Kompetenzsystematik entwickelt, die die Themen Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit mit Blick auf das Miteinander der Menschen heute, aber auch mit einer zukünftigen Perspektive deutlich in den Fokus nimmt. Diese nun vorliegende Kompetenzsystematik greift ausgehend von den bestehenden Kompetenznachweisen KNK und KNI also zusätzlich spezifische Perspektiven des Globalen Lernens auf und integriert diese als Querschnittsbereich in eine gemeinsame Systematik.
Ziel ist es, die bestehenden Systematiken so zu erweitern, dass zentrale Anliegen des Globalen Lernens adäquat mit abgebildet werden. Dazu gehören insbesondere, das Bewusstsein für globale Strukturen zu schärfen, das Nachdenken über Handlungsperspektiven unter den Prämissen von Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit anzuregen und die Beschäftigung mit globalen Themen stärker an einer rassismuskritischen, postkolonialen Perspektive auszurichten.
Titel | Werkzeug: Kompetenzdialog Global |
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Herausgeber*innen | Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) |
Reihe | Werkzeug |
Ort | Berlin |
Jahr | 2024 |
Seitenzahl | 27 |
Weitere Informationen |
Eine erste Version der Kompetenzsystematik wird im Austausch mit Expert*innen und Praktiker*innen aus dem Globalen Norden und dem Globalen Süden debattiert und überprüft, bevor der KDG in die Praxis geht. Sollten Sie Interesse haben, sich an diesem Entwicklungsprozess zu beteiligen, melden Sie sich bitte bei Volkmar Liebig (BKJ). |