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„Eines der nachhaltigsten Werkzeuge der Außenpolitik“: Forderung nach Stärkung des Jugend- und Schüleraustauschs

22.11.21

Fünf Expert*innen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik haben die kommende Bundesregierung aufgefordert, den internationalen Schüler- und Jugendaustausch insbesondere „mit schwierigen Partnerländern“ stärker finanziell zu unterstützen und auch institutionell zu fördern.

In einem Beitrag in der Fachzeitschrift „Internationale Politik“ vom 16. November 2021 betonen die Autor*innen, dass es beim Jugendaustausch um mehr als Völkerverständigung gehe.

„Es geht auch darum, junge Menschen in Deutschland fit für eine Welt zu machen, die nur in Teilen unseren normativen Vorstellungen entspricht. Und es geht darum, den Horizont von Jugendlichen aus aller Welt durch Begegnungen mit jungen Menschen hierzulande zu erweitern. Durch Austausch und Begegnung lernen sie, Perspektiven zu wechseln, Unterschiede anzuerkennen – und dennoch gemeinsame Lösungen zu suchen.“

Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts; Dr. Klaus Scharioth, Botschafter a.D., Beiratsvorsitzender der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke und des Bildungsnetzwerks China; Dr. Georg Schütte, Staatssekretär a.D., Generalsekretär der Volkswagenstiftung; Michael Schwarz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator; Dr. Almut Wieland-Karimi, Geschäftsführerin des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze und Mitglied des Beirats der Stiftung Mercator

Die Autor*innen vertreten die Auffassung, dass die Hoffnung der westlichen Staaten, „Dialog und Begegnung würden quasi automatisch zu einer globalen Verbreitung von Demokratie führen“, nicht mehr zu den heutigen Verhältnissen passe. Dennoch seien persönliche, zivilgesellschaftliche und kulturelle Beziehungen wertvoll, etwa um Kommunikationskanäle offen zu halten und um Eskalationen und Desinformation entgegenzuwirken. Man dürfe bei der Betrachtung eines Landes die Regierungen und die Menschen nicht gleichsetzen. Den Schul- und Jugendaustausch bezeichnen die Autor*innen deshalb als „eines der nachhaltigsten Werkzeuge zur Gestaltung von Auswärtiger Kultur- und Bildungspolitik“.

In ihren Forderungen zur Bundestagswahl haben auch die in der BKJ zusammengeschlossenen Fachorganisationen der Kulturellen Bildung gefordert, den internationalen kulturellen Jugendaustausch nachhaltig zu sichern und auszubauen. Dazu müssten „vorrangig diejenigen flexiblen Förderinstrumente gestärkt werden, die den Fachorganisationen Freiheit bei der Wahl der Partnerländer lassen und ihnen so das Eingehen auf die vielfältigen Bedarfe junger Menschen ermöglichen.“

  • Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik
  • Jugendaustausch
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