Damit Kinder und Jugendliche in Deutschland gut aufwachsen, geschützt sind und diskriminierungsfreie, selbstbestimmte und gerechte Teilhabe erfahren, fordern wir als Teil der initiativeKJP die bedarfsgerechte und krisenfeste Finanzierung der Kinder- und Jugendhilfe. Die Initiative wurde 2023 von sieben bundeszentralen Verbänden ins Leben gerufen, um drohenden Kürzungen des Kinder- und Jugendplans (KJP) entgegenzutreten.
Gestern, am 4. Juni 2024, fand der Parlamentarische Abend in Berlin-Mitte statt, bei dem gemeinsam mit Parlamentarier*innen, jungen Menschen und Fachkräften diskutiert wurde, wie der KJP als zentrales Förderinstrument des Bundes langfristig und nachhaltig gestärkt werden könne.
Eine bedarfsgerechte Ausstattung des KJP beziffert die initiativeKJP momentan belastbar auf 300 Millionen Euro. Die initiativeKJP fordert, dass diese Summe in einer einmaligen oder mehrstufigen Erhöhung im Bundeshaushalt umgesetzt wird.
Für die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) stand Julia Nierstheimer, stellv. Vorsitzende im Vorstand der BKJ und Geschäftsführerin im Bundesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen e. V. (bjke) auf der Bühne, um die zentralen Anliegen zu verdeutlichen und die Notwendigkeit einer konstanten Förderung zu betonen.
Kinder- und Jugendbildung erfordert langfristige Beziehungsarbeit. Damit die vielen positiven Wirkungen von kreativen Prozessen langfristig wirksam werden, müssen sie wiederholbar sein. Damit gesellschaftliche Teilhabe gelingt, braucht es verlässliche Orte und Angebote, gut ausgebildete Fachkräfte und engagierte Ehrenamtler*innen, also kurz: Eine gut ausgestattete Infrastruktur der Kinder- und Jugendbildung.
Julia Nierstheimer, stellv. Vorsitzende im Vorstand der BKJ und Geschäftsführerin im Bundesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen e. V. (bjke)
Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Ulrike Bahr, Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Deutschen Bundestag, gaben auf dem Podium klar zum Ausdruck, dass sie sich über den Ernst der Lage bei der Finanzierung der Strukturen im Klaren seien, weiterhin für eine bedarfsgerechte Ausstattung des KJP einstehen und unterstützten darüber hinaus das Vorhaben der initiativeKJP, sich weiterhin für die Dynamisierung des KJP einzusetzen.
Der Kinder- und Jugendplan (KJP) ist dafür das zentrale Förderinstrument. Er trägt dazu bei, dass alle jungen Menschen möglichst gleiche Chancen erhalten, Benachteiligungen abgebaut werden und Risiken präventiv begegnet wird. Damit ist der KJP eine Investition in Demokratie, Generationengerechtigkeit und gesellschaftliche Weiterentwicklung. Inwiefern die Forderungen nun in der Zukunft umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.
Weitere Informationen
Was der KJP eigentlich ist und warum er so wichtig ist, erfahren Sie in diesen Beiträgen:
- „Bedeutung und Funktion des Kinder- und Jugendplans (KJP) und der KJP-geförderten Infrastrukturen der Kulturellen Bildung“ von Christiane Walde
- „Kinder- und Jugendarbeit matters!“ Im Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums
Hintergrund: Kinder- und Jugendplan des Bundes
Der Kinder- und Jugendplan (KJP) ist das zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene. Seit 1950 wirkt er darauf hin, dass junge Menschen durch vielfältige Angebote die bestmöglichen Rahmenbedingungen erhalten, um sich zu entwickeln, sich auszuprobieren und Gemeinschaft zu gestalten. Die durch den KJP geförderte bundeszentrale Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe trägt dazu bei, dass alle jungen Menschen möglichst gleiche Chancen erhalten, Benachteiligungen abgebaut werden und Risiken präventiv begegnet wird. Der KJP ist damit eine Investition in Demokratie, Generationengerechtigkeit und gesellschaftliche Weiterentwicklung.
Hintergrund: initiativeKJP
Die initiativeKJP wurde 2023 vor dem Hintergrund drohender Kürzungen des KJP ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, dieses zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene langfristig und nachhaltig zu stärken. In der initiativeKJP sind sieben bundeszentrale Verbände zusammengeschlossen, die über den KJP gefördert werden. Dazu gehören:
- Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ
- Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB)
- Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit (BAG OKJA)
- Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ)
- Deutscher Bundesjugendring (DBJR)
- Deutsche Sportjugend (dsj) im Deutschen Olympischen Sportbund
- Gemeinsame Initiative der Träger politischer Jugendbildung (GEMINI)