In der gemeinsam verfassten Leipziger Erklärung fordern der Bundesverband Musikunterricht (BMU) und der Verband deutscher Musikschulen (VdM) die Stärkung musikpädagogischer Berufe, um die musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche zu sichern. Diese sei durch die zu befürchtenden Einschnitte in den kommenden Jahren akut gefährdet.
Vor allem der fehlende gesellschaftspolitische Rückhalt und die Verdrängung musikalischer Bildung auf einen „Nischenplatz“ könnten dazu führen, dass die Zahl musikpädagogischer Fachkräfte weiter abnimmt und damit auch Angebote der musikalischen Bildung für Kinder und Jugendliche. In der Folge würden sich damit auch immer weniger Menschen dafür entscheiden, einen musikpädagogischen Beruf auszuüben. Insbesondere im Rahmen des Ganztagsförderungsgesetzes ab 2026/2027 sei dadurch ein Fachkräftemangel zu befürchten.
Musik und musikalische Bildung brauchen starken gesellschaftspolitischen Rückhalt. Ist dieser nicht vorhanden, werden zukünftig immer weniger junge Menschen Musik, insbesondere die Musikpädagogik, zu ihrem Beruf machen: Musik scheint verzichtbar!
Leipziger Erklärung des BMU und VdM
Die gesellschaftliche Relevanz der musikalisch-kulturellen Bildung brauche daher starken gesellschaftlichen Rückhalt und müsse politisch gestaltet werden, so die Forderung der Erklärung.
Dies ist eine Nachricht zu den BKJ-Mitgliedern:
In den öffentlichen gemeinnützigen Musikschulen, die als kommunale Bildungseinrichtungen von Städten, Landkreisen und Gemeinden getragen bzw. verantwortet sind, werden an bundesweit rund 4000 Standorten über 1,4 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene von ca. 39 000 Fachlehrkräften im gesamten Spektrum des Musizierens unterrichtet. Die Arbeit der Musikschulen vollzieht sich in den Dimensionen von Bildungspolitik sowie von Jugend-, Kultur- und Sozialpolitik. Der Verband deutscher Musikschulen (VdM) ist der Fach- und Trägerverband dieser 932 Musikschulen; er arbeitet eng mit den Kommunalen Spitzenverbänden zusammen und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus dem Programm „Kulturelle Jugendbildung“ des Kinder- und Jugendplans des Bundes gefördert. Zentrale Aufgaben des VdM sind die Erarbeitung und Aktualisierung des Strukturplans für Musikschulen, der Rahmenlehrpläne für den Musikschulunterricht, von Grundsatzpapieren, Richtlinien und Empfehlungen, die Initiierung, Entwicklung und Erprobung neuer musikpädagogischer Modelle und Projekte, von Fort- und Weiterbildungen bis hin zur Veranstaltung von Symposien und Tagungen.
Plittersdorfer Straße 93
53173 Bonn
Der Bundesverband Muikunterricht (BMU) fördert den Musikunterricht, das Musikleben und die musikalisch-künstlerische Arbeit und eine qualifizierte Ausbildung von Musiklehrern allerSchularten, -formen und -stufen sowie ein umfassendes Gesamtprogramm musikalischer Bildung.
Der BMU vertritt die Interessen unterrichtender Lehrkräfte, an der Lehramtsausbildung beteiligter Lehramtsstudierenden im Fach Musik, Hochschullehrer*innen, Referendar*innen und Lehramtsanwärter*innen sowie Ausbilder*innen, die in der Vorbereitungsphase mit dem Fach Musik befasst sind.
Der BMU veranstaltet Fortbildungen, Kongresse,Tagungen und Ausstellungen. Er richtet Aktivitäten, Projekte und Wettbewerbe im Rahmen musikalischer Bildung aus. Er berät Behörden sowie lehrerbildende Einrichtungen und Einrichtungen der Außerschulischen Erziehung und Erwachsenenbildung. Er arbeitet mit anderen Verbänden, Institutionen und Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene zusammen.
Weihergarten 5
55116 Mainz