Rolf Witte, Leiter des Bereichs „Kulturelle Bildung International“ bei der BKJ, ist am 10. Dezember 2019 einstimmig zum ehrenamtlichen Vorsitzenden von IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. gewählt worden. Witte löst Lothar Harles von der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland ab, der nach zwölf Jahren nicht mehr als Vorsitzender kandidierte.
Rolf Witte vertritt die BKJ seit 1996 in der IJAB-Mitgliederversammlung und war von 2001 bis 2005 als stellvertretender Vorsitzender Mitglied des Vorstands. „Meine Absicht ist, die Stimme der zivilgesellschaftlichen Akteure im Austausch mit Politik, BMFSFJ und anderen Förderinstitutionen deutlich zu Gehör bringen“, unterstrich Rolf Witte bei seiner Vorstellung gegenüber den IJAB-Mitgliedern.
Auch die Wahlen der stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins brachten einige Neuerungen mit sich. Neu gewählt wurden: Berit Leisten (Deutscher Städtetag, Jugendamt Düsseldorf), Ferdinand Rissom (Deutsche Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund) und Jochen Rummenhöller (Deutscher Bundesjugendring). Wiedergewählt wurde Dr. Herbert Wiedermann (Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugend- und Familienbehörden).
Ist die Klimakrise das Ende des Jugendaustauschs?
Die Klimadiskussion und die damit verknüpfte Frage, wie Mobilität bei Austausch und Begegnung nachhaltig gestaltet werden kann, bewegt auch die Mitgliederversammlung von IJAB. Dazu stellte Prof. Dr. Nikolaus Froitzheim, Geologe an der Universität Bonn, Mitglied bei Scientists for Future, in einer Präsentation Eckdaten und Erkenntnisse zum Thema „Flugverkehr und Erderwärmung“ dar. Hier ging es vor allem um die CO2-Belastung des Klimas durch Kurz- und Langstreckenflüge. Luca Samlidis, Aktivist bei Fridays for Future (Bonn), knüpfte in seinem Beitrag daran an und stellte angesichts der Tatsache, dass bei internationalen Jugendbegegnungen teilweise weltweite Kontaktwege bewältigt werden müssen, provokativ die Frage „Ist die Klimakrise das Ende des Jugendaustauschs?“. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass sich hier angesichts der universellen Verantwortung grundsätzliche Fragen auftun, zu denen die Internationale Jugendarbeit gemeinsam Antworten finden muss. Der neue Vorsitzende Rolf Witte unterstrich, dass dieses Thema aktuell auf der Agenda bleibt und in diesem Zusammenhang praktische Konsequenzen zu diskutieren sind.