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Neue Shell Jugendstudie: Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt
Neuerscheinung • 17.10.24

Neue Shell Jugendstudie: Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt

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Grafiken: Shell Jugendstudie 2024

Die 19. Shell Jugendstudie trifft unter anderem Aussagen über Wertvorstellungen, Beziehungen zu Elternhaus, Bildungserfahrungen, zur Einordnung hinsichtlich Geschlechtsidentitäten, über die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Haltungen junger Menschen gegenüber Staat und Gesellschaft sowie zu Demokratiezufriedenheit. Weiterhin wurden die Jugendlichen zur Bewertung des Krieges in der Ukraine sowie zum Israel-Gaza-Krieg befragt.

Die Studie konstatiert, dass Jugendliche in steigendem Maße Sorgen und Ängste in Bezug auf Politik und Gesellschaft haben, doch mehrheitlich nicht resignieren und sich nicht von der demokratischen Gesellschaft distanzieren. Sie blicken weitgehend zuversichtlich in ihre eigene Zukunft (56 Prozent, seit 2002 deutlich gestiegen) und positiv auf die durch Staat und Gesellschaft gebotenen Möglichkeiten. Herausforderungen begegnen sie pragmatisch.

Die Ängste und Sorgen beziehen sich etwa auf einen Krieg in Europa (81 Prozent) sowie auf die schwierige wirtschaftliche Lage, vor allem angesichts des Krieges in der Ukraine, und die Gefahr einer steigenden Armut (67 Prozent). Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist auf einen bisherigen Tiefstwert gesunken (35 Prozent). Die Themen Klimawandel und Umweltverschmutzung nehmen geringfügig in ihrer Bedeutung ab, dafür wächst die Sorge vor Feindseligkeit zwischen den Menschen.

Haltungen und Meinungen sowie Wertvorstellungen differenzieren sich weiter aus, politische Positionierungen werden deutlicher. So ist auch die Bereitschaft zu politischem Engagement deutlich seit 2022 gestiegen (von 22 auf 37 Prozent). Dennoch sind bei der großen Mehrheit Polarisierungen und Spaltungen weniger zu beobachten.

Über die 19. Shell Jugendstudie

Die 19. Shell Jugendstudie basiert auf einer Stichprobe von 2.509 Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren, die von Interviewer*innen zu Einstellungen und Orientierungen im Zeitraum Januar bis März 2024 befragt wurden. Der qualitative Studienteil beruht auf leitfadengestützten zweistündigen Interviews mit einer Gruppe von 20 Jugendlichen.

Das Standardwerk der Jugendforschung in Deutschland erscheint seit 1953 und wird alle vier bis fünf Jahre herausgegeben. Die inzwischen 19. Shell Jugendstudie wird vom Forschungsteam Prof. Dr. Mathias Albert, Prof. Dr. Gudrun Quenzel, Prof. Dr. Frederick de Moll und dem demoskopischen Institut Verian verfasst.

Alle Materialien zur Shell Jugendstudie 2024