Über 7.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 30 Jahren haben an der zweiten bundesweite Online-Befragung (JuCo 2) zu ihren Erfahrungen während der Corona-Zeit teilgenommen. Die ersten Ergebnisse der Erhebung sind veröffentlicht. Sie zeigen, wie sehr sich der Lebensalltag der jungen Menschen in den unterschiedlichen Lebensbereichen durch die Corona-Pandemie verändert hat und wie sehr sich dies auf ihr Empfinden und Erleben auswirkt:
- Ein alarmierender Befund der Befragung ist der sorgenvolle Blick in die persönliche Zukunft. Über 45 Prozent der Befragten stimmen der Aussage eher oder voll zu, Angst vor der Zukunft zu haben.
- Über ein Drittel der Befragten gibt an, sich in der aktuellen Situation einsam zu fühlen.
- Die Freizeitgestaltung hat sich für 81 Prozent der Befragten angesichts der Einschränkungen (deutlich) verändert.
- Das Wegfallen von sozialen Räumen mit den Peers verändert den Jugendalltag grundlegend. Es nimmt den jungen Menschen auch alltägliche Bewältigungsmöglichkeiten, die für den psycho-sozialen Ausgleichs in dieser Lebensphase zentral sind.
Eine zentrale Schlussfolgerung aus den bisherigen Ergebnissen in der Studie lautet:
Erwachsene stehen in der Verantwortung den jungen Menschen Räume zu schaffen und in den Dialog zu treten, um mit den jungen Menschen Jugend 2021 zu gestalten.
Andresen et al. (2020)
Zentrale Ergebnisse aus dem ersten Teil der Studie vom Frühjahr 2020 waren:
- Erstens haben sich bereits vor der Pandemie bestehenden Stärken und Schwächen in der Infrastruktur für junge Menschen in ihrer Wirkung potenziert. Dies zeigt sich prominent in einem Digitalisierungsdefizit, durch das junge Menschen in Bildung und Freizeit sehr starke Einschränkungen in ihren Zugängen zu Angeboten erfahren haben.
- Zweitens hat sich gezeigt, dass die Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Aushandlungs- und Entscheidungsprozessen über die Gestaltung der Infektionsschutzmaßnahmen und ihrer Lockerungen nicht vorgesehen war. Die Beteiligung der jungen Generation in der aktuellen Krise scheint allenfalls ein Lippenbekenntnis zu sein.
Die Studie wurde vom Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“ der Universitäten Hildesheim und Frankfurt durchgeführt.