
In kaum einem anderen Bereich engagieren sich mehr Menschen ehrenamtlich als in der Kultur. Ehrenamtliche leisten in rund 111. 000 Kulturvereinen in Deutschland u. a. auch einen wichtigen Beitrag zur Kulturellen Bildung. Doch das freiwillige und ehrenamtliche Engagement im Kulturbereich ist durch Nachwuchsmangel, Mitgliederschwund und finanzielle Unsicherheiten bedroht. Dies zeigt eine Studie der Maecenata Stiftung, die im Auftrag der Kulturstiftung der Länder erstellt wurde.
Kulturelles Engagement braucht keine politische Aufforderung – es existiert bereits in großer Vielfalt. Doch die Politik muss für gute Rahmenbedingungen sorgen.
Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
Besonders kritisch sei die Lage in der Besetzung ehrenamtlicher Führungspositionen. Durch den Mangel an Nachwuchs in Leitungsfunktionen ist die Struktur und Funktionalität vieler Kulturvereine bedroht. Die Studie „Zivilgesellschaftliches Engagement – Ein Lagebericht“ bündelt und analysiert mehr als 40 bereits veröffentlichte Untersuchungen der vergangenen 20 Jahre. Darüber hinaus wurden 21 Expert*innen interviewt und Sonderauswertungen vorgenommen.
Die Erhebung liefert auf 97 Seiten eine umfassende Bestandsaufnahme und konkrete Handlungsempfehlungen für Politik, Gesellschaft und Kulturorganisationen. Sie fordert eine strategische Neuausrichtung der Förderpolitik. Dazu gehören:
- gezielte Maßnahmen zur Nachwuchsförderung und Qualifizierung
- Stärkung der Vereinsstrukturen durch gezielte und langfristige finanzielle Unterstützung
- Anerkennung und Integration informeller Initiativen in die kulturpolitische Strategie.
Die vollständige Publikation ist kostenlos auf der Website der Maecenata Stiftung abrufbar.