Jugendstudie: Algorithmen und Künstliche Intelligenz im Alltag von Jugendlichen
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Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM)
Jugendliche begegnen in sozialen Medien täglich Inhalten, die ihnen von Algorithmen vorgeschlagen werden, doch wie diese Empfehlungen entstehen, bleibt für viele unklar. Das zeigt das Forschungsprojekt „Algorithmen und Künstliche Intelligenz im Alltag von Jugendlichen“ der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), das systematisch untersucht, wie junge Menschen zwischen 14 und 17 Jahren mit Algorithmen und Künstlicher Intelligenz (KI) umgehen.
Medienpädagog*innen gefragt
Die Studie kombiniert Gruppendiskussionen, Tagebuchaufzeichnungen und eine repräsentative Online-Befragung. Die Ergebnisse verdeutlichen: Algorithmen sind ein fester Bestandteil der Lebenswelt junger Menschen, werden bewusst wahrgenommen und oft positiv bewertet. Gleichzeitig fehlt es an Wissen über ihre Funktionsweise. Viele Jugendliche wissen nicht genau, wie Algorithmen arbeiten. Es fehlen medienpädagogische Ansätze für Bildungsakteur*innen oder Eltern.
In den Gruppendiskussionen zeigte sich, dass Jugendliche zwar gezielt versuchen, Algorithmen zu beeinflussen, etwa durch das Liken bestimmter Inhalte, aber nur vage Vorstellungen darüber haben, wie diese Systeme tatsächlich funktionieren. Bei Künstlicher Intelligenz, durch Anwendungen wie ChatGPT oder Midjourney, zeigt sich ein ähnliches Bild: Jugendliche erkennen Chancen und Risiken, ordnen mögliche Folgen von KI aber eher auf gesellschaftlicher Ebene ein, etwa mit Blick auf die Arbeitswelt.
Süchtig nach Instagram und TikTok
Gleichzeitig empfinden viele junge Menschen algorithmisch gesteuerte Inhalte als nützlich und schätzen die Bequemlichkeit personalisierter Empfehlungen, klagen aber über Eintönigkeit und den hohen Suchtfaktor von Plattformen wie Instagram und TikTok.
Das Forschungsteam betont, dass die Ergebnisse den Bedarf an besserer Wissensvermittlung über Algorithmen und KI deutlich machen. Eltern, Lehrkräfte und außerschulische Bildungseinrichtungen sollten stärker dazu beitragen, dass Jugendliche Chancen und Risiken digitaler Technologien kritisch reflektieren können und so einen bewussteren Umgang mit algorithmischen Systemen entwickeln.
