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„Für den Weg in ein inklusives Morgen“: Visionen für die Freiwilligendienste Kultur und Bildung
BKJ 10.06.24

„Für den Weg in ein inklusives Morgen“: Visionen für die Freiwilligendienste Kultur und Bildung

veröffentlicht:
Bild: BKJ
Bild: BKJ

Bereits zehn Jahre beschäftigt sich die BKJ gemeinsam mit ihren Mitgliedern im Trägerverbund Freiwilligendienste Kultur und Bildung mit den Möglichkeiten der Umsetzung inklusiver Freiwilligendienste.

Das Jubiläum war Anlass, um vergangene Woche gemeinsam mit Freiwilligen, Kolleg*innen aus den Einsatzstellen und der Träger in Frankfurt am Main zu reflektieren und zu feiern. Der Blick zurück zeigte, was gemeinsam erreicht und verändert wurde, um Diskriminierung abzubauen, die Freiwilligendienste diverser und inklusiver auszugestalten und damit alle Menschen, die einen Freiwilligendienst leisten wollen, willkommen zu heißen.

Die zehn Jahre sind für die BKJ auch Anlass, um nach vorn zu blicken und eine Zukunftsvision zu entwerfen. Anja Schütze, Referentin für Freiwilligendienste Kultur und Bildung bei der BKJ, sagte im Nachgang der Visionswerkstatt:

Gemeinsam zu visionieren ist ansteckend, motivierend und gibt Kraft für den Kampf gegen Diskriminierung und für den Weg in ein Inklusives Morgen.

Anja Schütze, BKJ

Gemeinsam mit externen Impulsgeber*innen wurden Ideen entwickelt und Mut gefasst, um diesen Weg der Transformation weiterzugehen. Eine Impulsgeberin war Yasmine Chehata. Sie forscht und lehrt an der Fachhochschule Köln und hat sich intensiv mit Empowerment, als Selbstermächtigungsstruktur marginalisierter Communities, und Power-Sharing, als die Notwendigkeit Macht und Privilegien zu teilen, befasst. Ihr Entwurf für die inhaltliche Entwicklung der Freiwilligendienste Kultur und Bildung hin zu einer Ermöglichungsstruktur setzte den ersten Impuls. Sandra Karangwa, Sonja Baltruschat und Roisin Keßler haben die Visionswerkstatt mit weiteren Impulsen bereichert.

Auch Anja Schütze war als Impulsgeberin vor Ort. Sie begleitet den IDA-Prozess (Inklusion, Diversität und Anti-Diskriminierung) bei der BKJ von Anbeginn. Sie nahm die Teilnehmer*innen mit auf eine Zeitreise: Meilensteine wurden reflektiert, an Erfolge erinnert, Widerstände und Stolperfallen benannt. Dann war der Weg frei für die Reise der Visionär*innen in die Zukunft der Freiwilligendienste.

Eine Vision, die vielfach formuliert wurde, lautet: „Freiwilligkeit anerkennen“ und „Freiwillige und die Freiwilligendienste bedarfsgerecht ausstatten“. Diese Vision und die Ergebnisse aus den verschiedenen Visionswerkstätten (Verbundenheit und Verantwortung, Crip Time, diversitätsorientierte Organisationsentwicklung) fließen in den weiteren Transformationsprozess der Freiwilligendienste ein.

Raul Cervantes ist Leiter der Bibliothek an der Theologischen Hochschule Friedensau, die eine Einsatzstelle in den Freiwilligendiensten Kultur und Bildung ist. Er wünscht sich, „dass jede Person als Mensch angesehen wird, dass jede Person ihr Potenzial erreicht und auch dass ich immer offen bleibe und ihre Person akzeptiere und unterstütze.“

Christela ist Freiwillige am Ulla-Hahn-Haus in der Stadt Monheim am Rhein. Sie sagt:

Das war wirklich ein sehr schöner Austausch und die Inputs, die wir bekommen haben, waren auch sehr inspirierend. Ich hoffe, dass wir die Ziele, die wir jetzt herausgearbeitet haben, auch weiterverfolgen und sie jetzt nicht auf der Strecke bleiben.

Christela, Freiwillige am Ulla-Hahn-Haus der Stadt Monheim am Rhein

Der Inklusionsprozess im Programm Freiwilligendienste Kultur und Bildung startete 2013, initiiert durch eine Arbeitsgruppe aus Vertreter*innen der Träger, mit der gemeinschaftlichen Erstellung einer RoadMap Inklusion, die die wichtigsten Meilensteine für die nächsten zehn Jahre festgehalten hat und vom Trägerverbund daraufhin beschlossen wurde. Verschiedene Fortbildungen, etwa zu Rassismus, Klassismus, psychische Krisen, Adultismus, Intersektionalität oder inklusiver Seminargestaltung folgten. Ein anonymisiertes Anmeldeverfahren für die Freiwilligendienste Kultur und Bildung wurde eingeführt und bei der Fachtagung der BKJ „macht inklusion!?“ im September 2016 haben Träger, Einsatzstellen und Freiwillige reflektiert, was seither bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Die Träger haben ihre individuellen Ziele und Maßnahmen als Selbstverpflichtung festgeschrieben, Empowerment-Angebote sowie ein Awareness-Konzept wurden geschaffen, eine Broschüre für Einsatzstellen mit einer Checkliste veröffentlicht und vor allem wurde viel mit Freiwilligen über ihre Bedarfe gesprochen. Mit den Ideen aus der Visionswerkstatt in diesem Jahr ist nun ein guter Startpunkt für eine neue RoadMap gelegt, denn der Weg ist noch nicht am Ende.

Die Visionswerkstatt ist eingebettet in die (digitale) Veranstaltungsreihe anlässlich von „10 Jahre IDA –  Für Inklusion, Diversität und Antidiskriminierung in den Freiwilligendiensten Kultur und Bildung“. Auch noch in den kommenden Wochen laden die Träger Einsatzstellen, Freiwillige, Fachstrukturen und alle Kooperationspartner*innen ein, in „Spotlights“ gemeinsam mit ihnen einen Blick zurück und nach vorn zu werfen. Sie teilen Erfahrungen, Wissen und Fragen, beleuchten Konzepte, Praxisbeispiele und Methoden, die sich aus dem Transformationsprozess ergeben haben und für Inklusion, Diversität und Antidiskriminierung wichtig sind.