Das Fazit einer Teilnehmerin an der Weiterbildung „transformativ_kreativ“ geht in ihrem Blogbeitrag der Frage auf den Grund wie Kulturelle Bildung unter Nutzung des Bildungsansatzes des Globalen Lernens einen Beitrag zu einem klima- und ressourcenbewussten Umdenken sowie zu einem Diskurs über globale Gerechtigkeit leisten kann.
In sechs Modulen von Juni 2022 bis Juli 2023, erfuhren Akteur*innen aus der Kultur und der Kulturellen Bildung reflektierten diese Frage praxisnah, eigneten sich relevantes Wissen an und erprobten Möglichkeiten, dieses in ihrer kulturellen Bildungsarbeit anzuwenden. Eine Teilnehmerin zieht ein Fazit und gibt eine Empfehlung:
Judith Sünderhauf vom Landestheater Eisenach nahm als Stipendiatin der ASSITEJ an der Weiterbildung „transformativ_kreativ“ teil. In der Qualifizierung ging Sünderhauf mit 21 weiteren Multiplikator*innen den Fragen nach, wie Globales Lernen im Kontext von Theaterpädagogik und Kultureller Bildung stattfinden kann und wie Theater und Kulturinstitutionen Themenkomplexe, wie die Klimakrise oder Nachhaltigkeit, gut verhandeln können. Ziel war die Auseinandersetzung damit, welchen Beitrag Kultur und Kulturelle Bildung zu einer Transformation leisten können, den Planeten lebensfähig und lebenswert zu erhalten und globale Gerechtigkeit zu ermöglichen.
In ihrem kürzlich erschienen Blogbeitrag „UNRUHIG BLEIBEN – Möglichkeiten der Transformativen und Kulturellen Bildung“ beschreibt die Stipendiatin die für sie wichtigsten Erkenntnisse im Querschnitt von Kultureller Bildung und Globalem Lernen:
- die Auseinandersetzung mit dem Begriff Gerechtigkeit (in den verschiedenen Ebenen),
- das Anstoßen eines Prozesses grundlegender Denk- und Verhaltensmuster in der Bildungs- und Kulturarbeit,
- und das in die Wege leiten von konkreten und langfristigen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen. Dabei lässt sich sagen, dass es um gesellschaftlichen Wandel geht – Bildung in jeglicher Form hat in diesem Kontext eine konkrete Funktion.
Weiter teilt Sünderhauf praktische Tipps für die alltägliche Arbeit für Akteur*innen der Kulturellen Bildung, die sie aus der Qualifizierung mitnehmen konnte. Darunter unter anderem:
- Der Klimawandel lässt sich nicht ausschließlich auf der Faktenebene verstehen. Vor allem Emotionen wie Wut, Angst oder Überforderung sind Reaktionen, die zuzulassen und zu begleiten sind.
- Neue Orte können nur entstehen, wenn Unsicherheiten, Chaos, Lücken, aber auch unterschiedliche Perspektiven und Lösungsansätze ausgehalten und Irritationen geschaffen werden.
- Vulnerabilität, Verletzlichkeit und die Transparenz der Multiplikator*in auch auf seinen*ihren eigenen Lernprozess sind essentiell.
- Multiplikator*innen und die Institution haben eine Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche, aber auch für erwachsene Begleitpersonen.
Judith Sünderhauf schließt mit einem persönlichen Fazit und spricht eine Empfehlung zur Teilnahme und für weitere Publikationen im Rahmen der Qualifizierung aus: Der „GLuKuBi-Kompass“ ist eine Publikation für Praktiker*innen, die dabei unterstützen soll, Ansätze aus dem Bildungskonzept des Globalen Lernen in die kulturelle Bildungspraxis zu übertragen. Der „GluKuBi-Kompass“ steht kostenfrei als Download zur Verfügung.
Als weiterer Rückblick zur Qualifizierungsreihe „kreativ_transformativ“ stehen die Interviews von den zwei Mitinitiatorinnen Prof.in Dr.in Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, und Dr.in Kawthar El-Qasem, Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW, Remscheid sowie mit Forbildungsteilnehmer Andreas Schmid von theaterkunst.koeln zur Verfügung.
Die Qualifizierung wurde erstmalig durchgeführt und ist ein Modellprojekt, bei dem sich die Teilnehmer*innen durch ihre Rückmeldungen gemeinsam mit den Veranstaltern dafür einsetzen, ein dauerhaftes Fortbildungsmodell zum Themenkomplex zu etablieren. Noch steht eine Fortführung aufgrund der benötigten Rahmenbedingungen nicht fest. Sobald eine weitere Qualifizierung angeboten werden kann, informiert die BKJ im BKJ-Newsletter.
In Kooperation mit BKJ-Mitgliedern:
Die Bundesakademie (Ba Wolfenbüttel) ist der Ort für Kunst, Kultur und ihre Vermittlung. Dort finden sich Spezialist*innen wie Trendsetter*innen in der Kulturellen Bildung. Die Ba Wolfenbüttel berät und kooperiert mit Entscheider*innen, Multiplikator*innen und Fördernden. Die Bundesakademie steht in Praxis, Theorie und Forschung für Qualität, Inspiration und Nachhaltigkeit. Sie bietet Kurse und Tagungen zur kulturellen und künstlerischen Fort- und Weiterbildung für haupt-, neben- und ehrenamtlich in der Kultur Tätige in verschiedenen Programmbereichen an, wie Bildende Kunst, Darstellende Künste, Kulturmanagement, -politik, -wissenschaft, Literatur, Museum, Musik – auch spartenübergreifend.
In den verschiedenen Programmbereichen schließen einzelne, aber auch mehrteilige berufsbegleitende Fortbildungen mit einem Zertifikat ab. „Maßgeschneiderte“ Fortbildungs- und Beratungsangebote werden auf Wunsch entwickelt. Die Bundesakademie kooperiert mit unterschiedlichsten Partner*innen.
Schlossplatz 13
38304 Wolfenbüttel
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05331 89617-00
https://www.bundesakademie.de/startseite/
Die Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW ist das zentrale Institut für kulturelle Kinder- und Jugendbildung der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Nordrhein-Westfalen. Ihr Kernauftrag ist die kulturpädagogische Fort- und Weiterbildung von Fachkräften der Jugend-, Sozial-, Bildungs- und Kulturarbeit. Diesen Auftrag setzt die Akademie der Kulturellen Bildung durch ein breitgefächertes Angebot in Musik, Rhythmik, Tanz, Theater, Spiel, Literatur und Sprache, Bildende Kunst, Medien und Kommunikation, Sozialpsychologie und Beratung sowie Allgemeiner Kulturpädagogik um. Darüber hinaus verwirklicht die Akademie der Kulturellen Bildung ihren Auftrag durch die Übernahme zahlreicher Aufgaben, die über das Kerngeschäft der Fort- und Weiterbildung hinausgehen. Sie ist Sitz oder Rechtsträger verschiedener Einrichtungen und Verbände der kulturellen Kinder- und Jugendbildung und ist Träger der Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW.
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