Wie gestaltet sich die Umsetzung kinderrechtebasierter Demokratiebildung in den Hort- und Ganztagsangeboten in der pädagogischen Praxis konkret? Dieser Frage geht die vorliegende explorativen Studie des Deutschen Kinderhilfswerks nach, denn außerunterrichtliche Hort- und Ganztagsangebote bieten vielfältige Möglichkeiten, um Demokratiebildung im Kindesalter zu fördern. Insbesondere vor dem Hintergrund des ab 1. August 2026 geltenden Rechtsanspruchs auf ganztägige Förderung für Kinder im Grundschulalter sowie der zunehmenden Anzahl an Kindern in außerschulischen Betreuungseinrichtungen gewinnt dieser Lernort vermehrt an Bedeutung.
Ziel der Studie ist es, einen Einblick in die praktische Umsetzung der vier gesetzten Schwerpunktthemen Kinderrechte, Partizipation, Antidiskriminierung und Inklusion in Horten und im offenen sowie (teil)gebundenen Ganztag aus Sicht der pädagogischen Fachkräfte zu bieten. Sie fragt, wie bekannt die rechtlichen und programmatischen Vorgaben bei Fachkräften sind, welche Relevanz sie in der Praxis haben und welche Herausforderungen und Unterstützungsbedarfe bei der Umsetzung kinderrechtebasierter Demokratiebildung bestehen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die UN-Kinderrechtskonvention sowie Schulgesetze und Bildungspläne den meisten Fachkräften bekannt sind, während Rahmenlehrpläne für die Umsetzung einer kinderrechtebasierten Demokratiebildung in der Grundschule weniger Beachtung finden. Zudem ist bei den pädagogischen Fachkräften im Primarbereich ein starkes Bewusstsein für Kinderrechte, Partizipation, Antidiskriminierung und Inklusion vorhanden.
Insgesamt wird die kinderrechtebasierte Demokratiebildung als positiv für die Beziehung zwischen Fachkraft und Kind sowie das gesellschaftliche Miteinander bewertet. Pädagogische Konzepte in den außerunterrichtlichen Einrichtungen berücksichtigen bereits vielfach kinderrechtebasierte Demokratiebildung. Partizipation ist sowohl konzeptionell als auch in der praktischen Umsetzung von den vier Schwerpunktthemen am stärksten verankert.