Die BKJ fordert einen „Digitalpakt 2.0 Kultur.Jugend.Gerecht“ sowie die Einrichtung einer „Enquête-Kommission ‚Digitalallianz (Zivil-)Gesellschaft‘“. Denn mit der neuen Legislaturperiode gilt es dringend Weichen zu stellen, damit Träger der kulturellen Kinder- und Jugendbildung auch in Zukunft ihrem jugend- und gesellschaftspolitischen Auftrag und Potenzial gerecht werden können.
Zur Umsetzung eines „Digitalpakt 2.0 Kultur.Jugend.Gerecht“ hat die BKJ konkrete Vorschläge innerhalb eines breit angelegten Fachdiskurses erarbeitet und nun veröffentlicht. Diese beziehen sich auf die Entwicklung einer innovativen und nachhaltigen non-formalen Bildungspraxis sowie digitalen Vernetzung in Bildungsbündnissen, auf die (Weiter-)Entwicklung von innovativen Bildungsformaten, einer Fort- und Weiterbildungsoffensive in der non-formalen Bildung, auf technische Infrastrukturförderung und digitale Anwendungen und Software für Bildung.
Die Einrichtung einer Enquête-Kommission „Digitalallianz (Zivil-)Gesellschaft“ bildet zugleich eine wichtige Plattform für eine nachhaltige, chancengerechte kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen im Zeitalter der Digitalität. Als gesamtgesellschaftliche Aufgabe erfordert die Gestaltung von Digitalität die längst überfällige Einbindung der Träger der Kinder- und Jugendarbeit, der non-formalen Bildung und Kulturellen Bildung sowie weiterer zivilgesellschaftlicher Akteure in Digitalisierungsstrategien des Bundes. Auch die öffentliche Verantwortungsübernahme ist hierbei notwendig, d. h. die enge Zusammenarbeit von Staat und Verbänden. Die Gestaltung von Digitalität erfordert außerdem, dass unterschiedliche Ressorts ihre Arbeit verschränken und dass neben Bund, Ländern und Kommunen auch die internationale Ebene eingebunden wird. Nur so wird es möglich, dass gemeinsam tragfähige und innovative Grundlagen für Rahmenbedingungen, Infrastrukturen und Fördermaßnahmen geschaffen werden, die den Handlungsbedarf in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern, hier auch der kulturellen Kinder- und Jugendbildung, differenziert berücksichtigen.
Die Vorstandsvorsitzende der BKJ und Autorin des InnovationsBarometers Kulturelle Bildung, Prof.in Dr.in Susanne Keuchel, sagt angesichts der Veröffentlichung der Vorschläge zur Umsetzung eines „Digitalpakt 2.0 Kultur.Jugend.Gerecht“:
Digitalität ist keine Zukunftsaufgabe, sondern bestimmt längst unsere Gegenwart. Angesichts dieser gesellschaftlichen Transformation bedarf es endlich auch des Mutes, kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe neu zu denken und das Potenzial neuer Technologien für mehr Chancengerechtigkeit und einer vernetzen kulturellen Bildungslandschaft zu nutzen: hier die Vorteile des Analogen mit den Vorteilen des Digitalen zu verbinden. Dafür brauchen wir dringend politische Unterstützung in Form einer Enquête-Kommission ‚Digitalallianz (Zivil-)Gesellschaft‘ und einen ‚Digitalpakt 2.0 Kultur.Jugend.Gerecht‘ in der nächsten Legislaturperiode.
Prof.in Dr.in Susanne Keuchel, Vorsitzende der BKJ