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Zirkuscamp International: Brücken bauen, Räder schlagen
Gastbeitrag Aus der Praxis

Zirkuscamp International: Brücken bauen, Räder schlagen

Deutsch-Französisches Zirkuscamp LATIBUL, Köln und Lille/Lomme

veröffentlicht:
Thema
Internationale Perspektiven
Schlagworte
Interkulturelles Lernen • Jugendaustausch • Teilhabe
LATIBUL ist ein zirkus- und theaterpädagogisches Zentrum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Frauke Hiltmann

Das LATIBUL ist ein zirkus- und theaterpädagogisches Zentrum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das große Gelände mit drei Zelten, Trainingsräumen und historischen Zirkuswagen direkt am Rhein in Köln dient als internationaler Begegnungsort. Durch ihr Engagement im internationalen Jugendaustausch weckt das LATIBUL die Begeisterung für Zirkus und Theater und unterstützt die Teilnehmer*innen darin, gewohnte Grenzen zu hinterfragen.

50 Schüler*innen aus Deutschland und Frankreich im Alter von 11 bis 15 Jahren lernen in einem achttägigen Camp verschiedene zirzensische Disziplinen kennen und erarbeiten eine gemeinsame Abschlussvorstellung. Indem die deutschen und französischen Schüler*innen ein gemeinsames kulturelles Projekt durchführen, werden sie auch zum Fremdsprachenerwerb motiviert. Mit gemeinsamen Handeln und Erleben werden sprachliche und kulturelle Barrieren überbrückt und Handlungsfähigkeit im interkulturellen Kontext vermittelt. Die Vielfalt der zirkuspädagogischen Arbeit ermöglicht darüber hinaus die Aktivierung und Förderung individueller Talente.

Die Idee, anstelle eines traditionellen Schulaustausches ein internationales Projekt mit kultureller Ausrichtung ins Leben zu rufen, entstand 2010 im Rahmen der Teilnahme der Anne-Frank-Gesamtschule am IKUS-Projekt. In mehreren Beratungs- und Planungstreffen mit transfer e.V. Köln und der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) wurde der Kontakt zum LATIBUL hergestellt. Durch Vermittlung der Stadt Köln entstand die Kooperation mit der Partnerschule in Noyelles-sous-Lens, die ihrerseits den Kontakt zum Crac – Centre Régional des Arts du Cirque, dem französischen Regionalzentrum für Zirzensische Künste herstellte.

Schulisch-außerschulische Zusammenarbeit ermöglicht erfolgreiche Begegnung

Die Teilnehmer*innen tauchen in den beiden Zirkuszentren für jeweils acht Tage in eine völlig andere Welt ein und arbeiten dort, zusammen mit professionellen Zirkustrainer*innen, fernab vom Schulalltag an einem gemeinsamen Ziel – der großen Abschlussvorstellung. So treten Sprachbarrieren sowie kulturelle und individuelle Unterschiede in den Hintergrund, und die Teilnehmer*innen der heterogenen Gruppen (Alter, mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf) erhalten die Gelegenheit, sich und andere ganz neu zu entdecken und über sich hinaus zu wachsen. Diese Erfahrungen wären im normalen schulischen Umfeld mit seinen mehr oder weniger festen Rollenverteilungen und Leistungsvorstellungen nicht möglich.

Im Mai 2011 fand das erste deutsch-französische Zirkuscamp im LATIBUL in Köln statt und 2012 im Crac in Lille / Lomme. Abgesehen von einer coronabedingten Pause ist das Zirkuscamp seitdem im jährlichen Wechsel in Deutschland und Frankreich durchgeführt worden. Das Camp 2023 war die zehnte Begegnung, ein Einblick in das Jubiläum ist hier zu sehen. Die Termine für 2025 (Köln) stehen bereits fest.

Quelle: Austausch macht Schule: Schulisch- außerschulische Kooperationen im internationalen Austausch

Über das Projekt

Partner

LATIBUL Theater- & Zirkuspädagogisches Zentrum, Köln

Anne-Frank-Gesamtschule, Düren

Collège Pierre Brossolette, Noyelles-sous-Lens, Frankreich

Centre Régional des Arts du Cirque (Crac), Lille / Lomme, Frankreich

Zeitraum

10. – 17. Mai 2023 (Köln) und 22. – 29. Mai 2024 (Lille/Lomme)

Das Camp 2023 war die zehnte Begegnung und findet im jährlichen Wechsel in Deutschland und Frankreich statt. Die Termine für 2025 (Köln) stehen bereits fest.

Das Deutsch-Französische Zirkuscamp wurde von der BKJ begleitet und mit Mitteln des Deutsch-Französischen Jugendwerks gefördert. Die BKJ bietet Fachkräften der Kulturellen Bildung, die internationale Jugendbegegnungen mit ausländischen Organisationen durchführen möchten, inhaltliche und administrative Unterstützung.