Kinder und Jugendliche erleben und machen selbst Musiktheater an Berliner Schulen, dank der Kooperation der Staatsoper Unter den Linden und dem Basketballverein ALBA Berlin. Zusammen wollen sie Bildung ganzheitlich gestalten, um die sozialen und emotionalen Fähigkeiten der Kinder zu fördern.
Was müssen Kinder lernen, um gestärkt in die Zukunft zu gehen? Wie erlernen sie Fähigkeiten, mit denen sie die Folgen der Pandemie besser bewältigen und gleichzeitig zu aktiven, offenen, empathischen Mitgliedern der Gesellschaft heranreifen? ALBA Berlin plädiert für eine neue Bildungsbewegung. Unter dem Titel „Palermo statt Pisa“ verrät der Berliner Sportverein sein Rezept, damit Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt werden und Gesellschaft mitgestalten können: „Schulfächer wie Sport, Kunst und Musik sind essentiell, um Kinder widerstandsfähig und fit für die Zukunft zu machen.“ Deswegen müssten sich Sportvereine und Kulturinstitutionen zusammentun. Jetzt.
Das Kinderopernhaus der Staatsoper Unter den Linden in Berlin ist so eine Kulturinstitution. Es kooperiert nun mit dem Sportverein. Im Laufe der Jahre konnte dieser in 200 Schulen und Kindertagesstätten zahlreiche Erfahrungen sammeln. Seit 2020 übernimmt der Verein außerdem auch Ganztagsschul- bzw. Hortbereiche als freier Träger, so z. B. an der Albert-Gutzmann-Schule in Berlin-Wedding.
Mit dem neuen Kooperationspartner Staatsoper können sich die Schüler*innen hier jetzt auch im Musiktheater ausprobieren. Zusammen mit Musiktheaterpädagog*innen sammeln die Kinder erste Theatererfahrungen in den Bereichen Darstellendes Spiel und Gesang. Am Ende des Schuljahres präsentieren sie ihre erarbeiteten Projekte in schulinternen Werkschauen. So wird auf spielerische Art und Weise Konzentrationsvermögen, Kreativität, Empathie, sprachliches Ausdrucksvermögen, Selbstbewusstsein, Ausdauer und Zielstrebigkeit geschult. Die Fähigkeiten der Kinder werden gefördert und sie werden dabei unterstützt und gestärkt, einer sich verändernden Welt mit Neugierde, Kreativität und Resilienz zu begegnen. Auch eine Kooperation mit dem Berliner ATZE Musiktheater hat die Weddinger Schule, um Kindern und Jugendlichen musik- und theaterpädagogische Angebote machen zu können.
Gemeinsam verfolgen die Kooperationspartner das Ziel, die Kompetenzbereiche Musik, Sport und Bildende Kunst zu stärken und Schulen darin zu unterstützen, soziale und emotionale Kompetenzen zu fördern. Denn gerade in diesen oftmals in der öffentlichen Aufmerksamkeit übersehenen Unterrichtsfächern, heißt es auf der Projektwebsite, würden die Kinder die sogenannten „Soft Skills“, die für ihre Persönlichkeitsbildung essenziell sind, erlernen.
Henning Harnisch, Vizepräsident und Leiter der Jugendarbeit von ALBA BERLIN äußert sich dazu:
Schulfächer wie Sport, Musik und Kunst vermitteln, wie man sich ein Spiel aneignet, seine Rolle in der Gruppe findet, Gemeinschaft positiv erlebt. Diese Erfahrungen sollten alle Kinder machen können, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Wir bei ALBA sind davon überzeugt, dass eine andere Bildungs- und Lernkultur möglich ist. Und dazu müssen sich Sportvereine und Kulturinstitutionen zusammentun […].
Henning Harnisch, ALBA BERLIN
Matthias Schulz, Intendant der Staatsoper Unter den Linden ist überzeugt, dass beides – Sport und Musik − „[…] wahnsinnig wichtig für die kindliche Entwicklung ist und Werte wie Teamgeist, Ausdauer, aber auch Spaß vermittelt.“
Das Kinderopernhaus der Staatsoper Unter den Linden ist als Projekt der Kulturellen Bildung an 11 Grundschulen und vier Kinderopernhäusern in sechs Berliner Bezirken fest etabliert. Es gehört ebenso wie das Opernkinderorchester zu den Säulen der Educationarbeit an der Staatsoper. In Berlin-Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf existieren regionale Zentren, an insgesamt elf Kooperationsschulen sind Kinderoper-AGs initiiert worden, während in der Staatsoper Unter den Linden seit der Spielzeit 2018/2019 die Fäden zusammenlaufen. Insgesamt werden Hunderte von Kindern aus allen Berliner Bezirken erreicht, die zum Teil erstmals mit der Kunstform Oper in Berührung kommen.
Wichtig ist es den Akteuren zudem, die Übergänge – v. a. von Kita zu Grundschule, aber auch zu weiterführender Schule, zu Ausbildung und Studium – zu thematisieren. Dafür sei es nötig, so Henning Harnisch bei der öffentlichen Vorstellung der neuen Kooperation im Januar 2022 an der Staatsoper Unter den Linden, dass Vereine und außerschulische Einrichtungen mit Schulen und Kindertagesstätten noch besser zusammenarbeiten.
Der Beitrag ist erstveröffentlicht im Januar 2022 unter dem Titel „Kinder stark machen für die Zukunft: ALBA kooperiert mit der Staatsoper Unter den Linden“ auf der Website von ALBA BERLIN. Der Beitrag wird mit freundlicher Genehmigung von ALBA BERLIN Basketballteam e. V. mit redaktionellen Anpassungen hier veröffentlicht.