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Normativität der Kulturellen Bildung
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Normativität der Kulturellen Bildung

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In welchen Spannungsfeldern bewegt sich die Definition von Normativität in der Kulturellen Bildung und welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Zukunft? Prof.in Dr.in Susanne Keuchel wirft anhand dieser Fragen einen Blick auf das Selbstverständnis der Kulturellen Bildung.

Von Prof.in Dr.in Susanne Keuchel

Susanne Keuchel war bis 2024 Vorsitzende der BKJ. Im Hauptamt ist sie Geschäftsführender Vorstand Kunst- und Kulturvermittlung in Europa. Sie war zuvor Direktorin der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u. a. Empirische Kulturforschung.

Wie der Begriff der Normativität innerhalb der Kulturellen Bildung verhandelt wird und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, beleuchtet Prof.in Dr.in Susanne Keuchel in ihrem Fachbeitrag „Normativität der Kulturellen Bildung“ auf der Wissensplattform Kulturelle Bildung Online.

Normativität, im Lateinischen Norm, Richtschnur, Maßstab, Regel oder Vorschrift, kann als deskriptiv-beschreibend oder als präskriptiv-vorschreibend verstanden werden. Innerhalb der geisteswissenschaftlichen Fachdisziplinen werden unterschiedliche Fragestellungen untersucht. In der Philosophie geht es um Ethik und Moralphilosophie: Was sollte die Norm sein? Was ist gut, was ist verwerflich? In der Soziologie geht es um gesellschaftliche Normen, hier vor allem um Fragen der Abgrenzung und Identitätsbildung von sozialen Gruppen. Innerhalb der Erziehungswissenschaften ist die Auseinandersetzung mit Normativität und Normen seit der Moderne umstritten. Denn in der Moderne richtet sich das Handeln vor allem an technokratischen Richtschnüren, messbaren Erkenntnissen und dem technologischen Fortschritt aus.

Damit ergibt sich ein Spagat zwischen Normativität und Technokratie, der für die Erziehungswissenschaft aufgelöst werden kann, indem sie den Anspruch an sich stellt, Menschen Instrumente an die Hand zu geben, eigene Normen für sich zu defninieren. In dieser Praxis ergibt sich eine deutliche Nähe zur Kulturellen Bildung, die selbst ein Konstrukt der Moderne ist. Denn auch die Kulturelle Bildung besitzt ein ambivalentes Verhältnis zur Normativität.

Im Fachbeitrag von Prof.in Dr.in Susanne Keuchel werden in einer retroperspektivischen Betrachtung von der Entstehungszeit bis heute normative Diskurse innerhalb der Kulturellen Bildung in Deutschland dargelegt. Es folgt der Versuch einer globalen Betrachtung zur Norm(-ativität) der Kulturellen Bildung. Anhand dieser Grundlagen werden Widersprüche und Spannungsfelder zur Normativität der Kulturellen Bildung aufgezeichnet und künftige Chancen und Herausforderungen diskutiert.

Der Beitrag ist erstmals erschienen in: Keuchel, Susanne/Zirfas, Jörg (Hrsg.) (2022): Normativität der Kulturellen Bildung. kopaed: München. S. 55–70.

Den kompletten Beitrag online lesen:

Die Wissensplattform Kulturelle Bildung Online ist ein Projekt in Trägerschaft der vier bundesweit relevanten Fachstrukturen für Kulturelle Bildung: der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW, der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung sowie dem Institut für Kulturpolitik der Stiftung Universität Hildesheim. kubi-online.de richtet sich an eine Fachöffentlichkeit von Theoretiker*innen und Praktiker*innen der Kulturellen Bildung, Wissenschaftler*innen und Student*innen.