Max macht Oper
Praxisbeispiel im Förderprogramm „Künste öffnen Welten“
Praxisbeispiel im Förderprogramm „Künste öffnen Welten“
Von: Redaktionsbüro „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“, www.buendnisse-fuer-bildung.de
Spargel, Brokkoli, Tomaten – die Liste von unbeliebtem Gemüse bei Kindern ist lang. Was dem einen nicht schmeckt, findet der andere super und umgekehrt. Nicht immer spielt der Geschmack eine Rolle. Mal ist es die Farbe oder schlichtweg Unkenntnis, die Kinder davon abhält, Obst und Gemüse zu probieren: „Nee, das esse ich nicht, das kenne ich nicht“, war ein Satz, der im Rahmen des Workshops häufig gefallen ist, erzählt Ulrike Rühlmann von der Bürgerstiftung Halle. Sie hat das außerschulische Projekt zusammen mit dem KinderKunstForum e.V. und der Grundschule Hanoier Straße organisiert.
Die Künstlerinnen und Künstler vom KinderKunstForum e.V. stellten bei ihren regelmäßigen Kunst-Kursen in der Grundschule Hanoier Straße fest, dass viele Kinder gar nicht wissen, wie unterschiedlich Obst und Gemüse riechen oder schmecken kann. „Das sinnliche Erlebnis spielte bei den Kindern kaum eine Rolle. Die Kollegen vom KinderKunstForum e.V. merkten aber, dass die Kinder neugierig sind. Und weil die Schule über eine große Küche verfügt, entstand die Idee, Zeichnen und Kochen miteinander zu verbinden“, berichtet Ulrike Rühlmann.
Saisonales Obst und Gemüse brachten die Kinder erst zu Papier und dann in die Töpfe. Um Tomaten in Aquarellfarben zu setzen oder Kartoffeln mit Bleistift vorzuzeichnen, mussten Niclas, Christina, Lena und die anderen Kinder genau hinschauen. Beim Zubereiten testeten sie die Garzeit von Kartoffeln, warteten geduldig, bis die Champignonsuppe eingedickt ist, wurden Experten im Zerschnippeln von Möhren und ließen sich sogar für unbeliebte Gemüsesorten wie Brokkoli begeistern.
In drei Jahren sind in dem von „Kultur macht stark“ geförderten Kunstworkshop insgesamt 64 Rezepte zusammengekommen. Um auch andere Kinder und Erwachsene auf den Geschmack zu bringen, entschieden sich die Bündnispartner dafür, in Eigenregie ein Kochbuch herauszubringen. Abgedruckt und für jedermann zugänglich ist es unter dem Titel: „Pinsel, Töpfe und Tomaten – Ein Kochbuch für junges Gemüse“. Von der einfachen Porresuppe bis hin zur Antipasti umfasst es Rezepte mit viel Gemüse – kindergeprüft und zum Nachkochen geeignet.
In Halle sorgte das Kochbuch für eine Welle der Begeisterung: „Was, das haben die Kinder von der Grundschule Hanoier Straße gezeichnet? So haben viele reagiert. Für die Kinder ist das natürlich eine tolle Bestätigung. Weil sie dabei erfahren, dass sie etwas bewirken können“, meint Ulrike Rühlmann, die den Stolz der Kinder teilt. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass viele die Grundschule nun mit anderen Augen betrachten. Das Engagement und der Einsatz für den Kunst-Workshop seitens der Schüler und Schülerinnen hat die Schule im Ansehen steigen lassen. Das bestätigt die Bündnispartner darin, dass sie mit ihrem Angebot auf dem richtigen Weg sind. In diesem Jahr ist ein Food-Blog geplant. Auch dabei wird das Zeichnen wieder eine wichtige Rolle spielen.
Projekt im BKJ-Förderprogramm „Künste öffnen Welten“ | |
Beginn: | 2. September 2013 |
Förderzeitraum: | bis 30. Juni 2017 |
Fördersumme: | 51.040 Euro |
Projektpartner: | Bürgerstiftung Halle, KinderKunstForum e. V., Grundschule Hanoier Straße |
Zum Kochbuch: https://www.buergerstiftung-halle.de/kochbuch/ |