Skip to main content
home
chevron_right
Magazin
chevron_right
Internationale Jugendbegegnungen: Eine Chance für Jugendliche in Ghana?
Fachbeitrag

Internationale Jugendbegegnungen: Eine Chance für Jugendliche in Ghana?

veröffentlicht:

Globale Begegnungen in der Kulturellen Bildung bieten jungen Menschen die Chance, Wissen auszutauschen und gemeinsam künstlerisch aktiv zu werden – und sie können sie inspirieren, ihren Träumen und Vorstellungen weiter zu folgen.

von Johnson Kefome

Johnson Kefome ist Programmdirektor bei Theatre for Social Change (TfSC) aus Ghana. TfSC ist der langjährige ghanaische Kooperationspartner der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Spiel & Theater.

Internationaler Jugendaustausch führt seit vielen Jahren bei jungen Menschen auf der ganzen Welt zu einer stark ansteigenden Lernkurve. Sie werden dabei mit verschiedenen Kulturen konfrontiert sowie – insbesondere im Globalen Süden – von den Möglichkeiten inspiriert, die den Jugendlichen im Globalen Norden zur Verfügung stehen. Mit ihrer non-formalen Herangehensweise ans Lernen setzen Austauschprogramme viele Methoden ein, die es jungen Menschen ermöglichen, in einer spielerischen Atmosphäre ihre Ansichten zu aktuellen globalen Themen auszutauschen, voneinander zu lernen und aktiv zu werden.

Guten Beziehungen und Respekt

Ich möchte hier auf meine Erfahrungen als Sozialarbeiter im Zusammenhang mit globalen Jugendbegegnungen, Lernprozessen und Kultureller Bildung eingehen. Als solcher ist es meine Aufgabe, das Wohlergehen von Menschen und Gemeinschaften zu fördern, indem ich sie – unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Alter und sexueller Orientierung – dazu befähige, sozial und wirtschaftlich gerechter zu handeln, das Einschränken von Menschrechten zu verhindern sowie über Armutsbekämpfung und Umweltschutz ihre Lebensqualität zu verbessern.

Wenn man eine gute Beziehung zu jungen Menschen aufbaut, erfährt man, wie man auf sie zugehen muss, sie motiviert und beispielsweise über verschiedene Spiele und Aufgaben unterstützen kann, ihr Selbstvertrauen aufzubauen. Auch bei meiner Ausbildung zum Sozialarbeiter hatte ich eine gute Beziehung zu meinen Führungskräften, die für mich als Lebensberater*innen fungiert und die mich motiviert haben, meine Aufgaben zu erfüllen. Wiederum sie haben mich gelehrt, auch andere Kulturen zu akzeptieren und selbstkontrolliert zu handeln. Ich konnte persönliche Werte entwickeln wie Menschen mit Respekt zu behandeln und verlässlich zu sein, die ich nun meinerseits weitergeben kann, weswegen mir die meisten der jungen Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, ebenfalls mit Respekt begegnen und zuverlässig sind.

Jugendliche auf der ganzen Welt haben Träume und Sehnsüchte

Bei meiner Arbeit mit Jugendlichen in Ghana habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese davon träumen, ihr Leben zu verbessern und zur Entwicklung der eigenen Gemeinschaft beizutragen. Viele der Jugendlichen haben jedoch nicht die Möglichkeit, ihren Träumen und Potenzialen nachzugehen, da ein unterstützendes und sicheres Umfeld oft fehlt. Sie sehen sich gezwungen, Lebenswege einzuschlagen, die ihre Entwicklung behindern. So werden junge Menschen in ihren Gemeinschaften häufig mit Problemen wie ungeplanten Schwangerschaften, geschlechtsspezifischer Gewalt oder Drogenmissbrauch konfrontiert. Um diese Probleme einzudämmen, hat die Regierung gemeinsam mit der Zivilgesellschaft formale und non-formale Bildungsmöglichkeiten entwickelt, die ihnen Wissen und Fertigkeiten vermitteln sowie dieses unterstützende Umfeld bieten sollen.

Ein Beispiel dafür sind globale Jugendbegegnungen, die mir gezeigt haben, dass junge Menschen auf der ganzen Welt Sehnsüchte, Träume und Vorstellungen haben, denen sie aufgrund einer solch fördernden Umgebung und der entsprechend dafür eingesetzten Ressourcen weiterhin folgen können, was auch das Engagement für die eigene Gesellschaft und die gesamte Welt beinhaltet.

Wir teilen die Welt mit anderen Menschen

Globale Begegnungen und die Kulturelle Bildung können jungen Menschen dabei helfen, die Welt, in der sie leben, und deren unterschiedliche Systeme und Kulturen besser zu verstehen, Verschiedenheiten zu schätzen und zu respektieren und so zu einer toleranten und nachhaltigen Welt beizutragen, die die Sprache der Möglichkeiten spricht. Begegnungsprogramme bieten ihnen dabei die Chance, Wissen auszutauschen, gemeinsam künstlerisch aktiv zu werden, Neues zu entwerfen, Verantwortung zu übernehmen und die Tatsache zu würdigen, dass wir die Welt mit anderen Menschen teilen. Darüber hinaus tragen sie zu einem friedlichen Zusammenleben und zum interkulturellen Verständnis bei.

Internationaler Austausch ist damit ein integraler Bestandteil von globaler Entwicklung und sollte daher breit unterstützt werden.

Johnson Kefome, Theatre for Social Change, Ghana

Trotz der hohen Relevanz dieses Formats für junge Menschen in Süd und Nord, bleibt dabei jedoch zunächst die grundlegende Herausforderung, dass die Jugendlichen in Ghana dafür finanziell und mit Blick auf die restriktiven Visaverfahren aufgrund der strengen Einwanderungsgesetze des Globalen Nordens gut unterstützt werden.