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Freiräume, Gemeinschaft, Resilienz: Über die Potenziale Kultureller Bildung für die Mentale Gesundheit
Fachbeitrag

Freiräume, Gemeinschaft, Resilienz: Über die Potenziale Kultureller Bildung für die Mentale Gesundheit

veröffentlicht:
Kind verkleidet in leuchtendem und bunten Kostüm. MIXEDUP-Preisverleihung 2024.
BKJ | Navina Neuschl

Von Anna Müller

Portraitfoto Anna Müller

Anna Müller ist als Fortbildungsreferentin und Projektleiterin des Projektes „Start2Act“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) tätig. Von 2020 bis 2022 war sie Referentin für Jugendarbeit bei der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V. sowie von 2022 bis 2023 Projektleiterin beim Kölner Jugendring e.V.

Die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist in einem alarmierenden Zustand: Während Sport und Bewegung oft als die Lösungsansätze für einen gesunden Körper und Geist hervorgehoben werden, bleibt die Rolle der Kulturellen Bildung in diesem Kontext weitgehend unbeachtet – dabei birgt sie enormes Potenzial.

Vor Kurzem war ich auf einem Dialogforum der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Robert-Koch-Instituts mit dem Titel „Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens Jugendlicher“. Spannende Impulse und Vorträge machten deutlich, wie es aktuell um die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in diesem Land steht. Spoiler: Nicht gut.

Alle waren sich einig, dass wirjetzt’ handeln müssen, um junge Menschen zu unterstützen. Immer wieder wurde betont, wie wichtig regelmäßige Bewegung und Sport für die mentale Gesundheit sind. Zahlreiche Studien unterstreichen das. Die Kulturelle Bildung wird in dem Diskurs kaum erwähnt. Mit meinen folgenden Gedanken möchte ich eben jenen Diskurs anreichern und zeigen, welches Potenzial Kulturelle Bildung für die Förderung der mentalen Gesundheit birgt.

Aktuelle Situation und mentale Gesundheit

Kinder und Jugendliche wachsen in einer Zeit multipler Krisen auf: Globale Erwärmung, Corona-Pandemie und ihre Folgen, Kriege, Inflation und Energiekrise. Die allgegenwärtige Lage belastet die junge Generation nicht nur unmittelbar in ihrer jetzigen Lebenssituation, sondern auch durch Zukunftsverunsicherungen und -ängste (Stiftung Kindergesundheit 2023: 10).

Mentale Belastungen und Erkrankungen steigen bei Kindern und Jugendlichen insbesondere seit der Corona-Pandemie an. Die Zahlen sind erschreckend: So geben laut dem Kindergesundheitsbericht 2023 64 Prozent der jungen Menschen an, dass sie unter einer stark zunehmend allgemeinen mentalen Belastung leiden, 69 Prozent berichten, dass sie stark erhöhte Zukunftsängste haben. Gleichzeitig gab es deutlich mehr Krankenhausversorgung von Kindern und Jugendlichen im Schulalter. Bei stationären Krankenhausbehandlungen (15- bis 24-Jährige) liegen psychische und Verhaltensstörungen (17,7 Prozent) an erster Stelle – und damit deutlich vor körperlichen Behandlungen. Darüber hinaus steigt die Anzahl von Essstörungen – insbesondere bei Mädchen – sowie Angststörungen und Verhaltensauffälligkeiten (Stiftung Kindergesundheit 2023). Die Entwicklungen zeigen, die Enttabuisierung von psychischer Gesundheit sowie weitere Therapieplätze und weitreichende Unterstützung bei akuten mentalen Erkrankungen müssen in den gesamtgesellschaftlichen Diskurs rücken. So warten in Bayern betroffene Kinder und Jugendliche beispielsweise fast fünf Monate, bis sie einen Therapieplatz erhalten (BR 2023). In anderen Bundesländern sieht die Lage nicht besser aus. Und nicht nur in Deutschland steigen die Zahlen: In mehreren europäischen Ländern ist die Zahl von Depressionen deutlich gestiegen, bis hin zu einer Verdoppelung des Anteils der jungen Menschen mit Depressionssymptomen in mehreren EU-Ländern (Europäische Kommission o. A.).

Die mentale Gesundheit ist nicht nur von den großen globalen und gesellschaftlichen Krisen beeinflusst, sondern auch von konkreten Lebensumständen, familiären Konstellationen und von individuellen Dispositionen. Zu den Lebensumständen gehören beispielsweise die Wohnsituation und die sozioökonomischen Bedingungen. So zeigt eine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts, dass von Armut betroffene Kinder und Jugendliche erhebliche Einschränkungen in den Lebensbedingungen und soziale Teilhabechancen haben. Diese Einschränkungen und die daraus resultierenden psychosozialen Belastungen spiegeln sich in der Gesundheit der jungen Menschen wider. Insbesondere Kinder, die mit finanziellen Sorgen aufwachsen, berichten häufiger von mentalen Belastungen, wie Zukunftsängsten oder Einsamkeit. Zwei Drittel zeigen ein vermindertes allgemeines Wohlbefinden – bei jungen Menschen mit einem hohen Sozialstatus sind dies 41 Prozent (Stiftung Kindergesundheit 2023: 72). Auch der Migrationshintergrund oder das Geschlecht können wesentliche Einflussfaktoren auf die mentale Gesundheit sein.

Mentale Gesundheit und Kulturelle Bildung

Vor diesem Hintergrund bietet Kulturelle Bildung ein wertvolles Potenzial. Kulturelle Bildung kann die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärken, indem sie Gemeinschaft und Resilienz in einer Zeit voller Krisen fördert. Gleichzeitig sind die Träger und Angebote der Kulturellen Bildung auch Orte, bei denen Fachkräfte von mentalen Belastungen der betroffenen Kinder erfahren, die sie familiär, im digitalen Raum, im öffentlichen Kontext oder aufgrund der allgemeinen gesellschaftlichen Situationen erleben. Fachkräfte müssen dementsprechend dafür sensibilisiert sein. Sie müssen Anzeichen (frühzeitig) erkennen und wissen, wie sie Kinder und Jugendliche unterstützen können.

Studien unterstreichen die positiven Auswirkungen: Beispielsweise wirkt sich Singen – insbesondere in Gruppen – positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Stress und Depressionen können reduziert werden (Smith 2016). Und sogar die Herzfrequenz reguliert sich beim gemeinsamen Singen (Vickhoff et al. 2013). Singen in Chören tut also gut!

Aber auch das Spielen von Instrumenten und sogar das Hören von Musik können positive Effekte auf die Gesundheit haben. So kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass Amateurmusiker*innen beispielsweise in der Corona-Pandemie weniger belastet waren als Menschen, die nicht musikalisch aktiv sind. Die Studie führt dies auf den positiven Effekt des Instrumentenspielens zurück (Menzel/Kreutz/Jabusch et al. 2024). Die gesundheitsfördernde Wirkung des Musizierens fest im gesellschaftlichen Verständnis zu verankern ist daher unter anderem eine Vision des Bundesverbandes Musik & Orchester, wie Emilia Schmidt und Johanna Mörmel vom BMCO im Interview mit dem kubi – Magazin für Kulturelle Bildung berichten.  

Dass Bewegung guttut, habe ich bereits erwähnt. Nicht ohne Grund trendete in der Pandemie der Hashtag #StupidMentalHealthWalk unter dem TikTok-User*innen ihre Spaziergänge posteten. Körperliche Aktivitäten, wie Tanz, senken den Cortisolspiegel bauen dadurch Stress ab. Gleichzeitig werden körpereigenen Botenstoffe, wie Dopamin, ausgeschüttet (Gerber/Börjesson et al. 2016).

Arbeit mit dem Körper, mit den Sinnen und mit Gefühlen

In der Kulturellen Bildung wird mit spezifischen Methoden gearbeitet, die stark mit dem Körper, mit den Sinnen und mit Gefühlen verbunden sind.

Oft sind Emotionen die Grundlage, zum Beispiel beim körperlichen Ausdruck oder wenn es um das Hineinversetzen in Rollen und Personen geht. Die Kulturelle Bildung ist geprägt von Gefühlen: Freude über den gelungenen Theaterauftritt. Zweifel über die Aussagekraft der geformten Skulptur. Furcht vor dem falsch gespielten Ton. Scham über den Versprecher beim Vorlesen. Überraschung über die eigenen Leistungen am Trapez. Kinder und Jugendliche erlernen durch die Kulturelle Bildung also den Umgang mit unterschiedlichen Emotionen. Außerdem wird deutlich: Das Verlassen der Komfortzone kann positive Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben.

Kinder und Jugendliche lernen in den Angeboten der Kulturellen Bildung verschiedene Perspektiven einzunehmen, wodurch die Empathiefähigkeit gestärkt wird. Das ist unabdingbar für eine sinnstiftende Beteiligung in der Gesellschaft. Ein Beispiel für den Umgang von Emotionen mit theaterpädagogischen Methoden ist das Projekt „gut:gehen“. Grundschüler*innen lernen auf spielerische Weise, Gefühle zu erkennen, sie anzunehmen und auszudrücken.  

Gleichzeitig können die Träger und Angebote – auch wenn es schwer ist, das einzugestehen – auch Orte der mentalen Belastungen sein. Belastungen können hier emotional aufbrechen, weil zum Beispiel der eigene Gesang berührt und der Text die eigene Situation widerspiegelt. Es können auch erste Anzeichen für psychische Probleme sichtbar werden. Settings Kultureller Bildung können aber auch selbst mentale Belastungen erzeugen, zum Beispiel durch künstlerischen Leistungsdruck, Diskriminierungen oder Gruppendynamiken.

Persönlichkeitsentwicklung, Resilienz und Empowerment

Kulturelle Bildung ist Persönlichkeitsentwicklung: Durch Kulturelle Bildung können Kinder und Jugendliche ihre Stärken und Fähigkeit kennenlernen und ausbauen, Haltung entwickeln und zeigen.

Kinder und Jugendliche setzen sich in den Angeboten der Kulturellen Bildung mit ihrer Umwelt und ihrer Erfahrungswelt unmittelbar auseinander. Auch mentale Belastungen können sensibel, aber durchaus explizit thematisiert werden und so eine Auseinandersetzung anstoßen, beispielsweise anhand von Bildern, Geschichten, Liedern, Theaterstücken usw. Dieses besondere Potenzial der kreativen Auseinandersetzung, der Veröffentlichung und des Dialogs trägt zur Sichtbarkeit und Verbreitung des Themas bei. Zusätzlich sorgt es auch für die Enttabuisierung von mentalen Problemen und dafür, dass sich Hilfe geholt wird. Es hat also sowohl eine Außenwirkung als auch eine Wirkung auf der individuellen Ebene.

Weiterhin zeichnet sich die Kulturelle Bildung dadurch aus, dass Kinder und Jugendliche mit der Betätigung in den Künsten Selbstwirksamkeit erfahren können sie erleben, dass sie mit unbekannten Herausforderungen umgehen können, was nicht nur ein entscheidender Faktor für die Persönlichkeitsentwicklung, sondern auch für die Förderung von Resilienz sein kann. Dass Krisen aus entwicklungspsychologischer Sicht zu einem gewissen Grad zum Aufwachsen dazugehören und sowohl negative als auch positive Auswirkungen auf den individuellen Lebensverlauf haben, beschreibt Jugendforscherin Dr.in Lisa Hasenbein in ihrem Fachbeitrag.

Für den Umgang mit alterstypischen Herausforderungen oder auch gesellschaftlichen Krisen kann die Kulturelle Bildung  Empowerment-Räume und Safer Spaces, insbesondere für besonders betroffene und vulnerable Zielgruppen, schaffen. Dazu bieten Methoden der Kulturellen Bildung, wie Tanz, Theater oder Zirkus Möglichkeiten zur Präventionsarbeit, um Kinder und Jugendliche zu stärken.

Die Selbstwirksamkeitserfahrungen von jungen Menschen werden gestärkt, wenn sie beteiligt werden. Kinder- und Jugendbeteiligung nimmt in der Kulturellen Bildung einen hohen Stellenwert ein. Junge Menschen müssen deshalb auch bei Fragen der mentalen Gesundheit beteiligt werden – denn auch hier sind sie die besten Expert*innen in eigener Sache. Nur sie wissen am besten, wie für sie passende Unterstützungsangebote aussehen müssen.

Gemeinschaftsgefühl und starke Beziehungsarbeit

Der Zusammenhang zwischen dem Empfinden von Einsamkeit und psychischen Erkrankungen ist nah: So fühlen sich knapp die Hälfte der 16- bis 30-Jährigen einsam. Einige Menschengruppen fühlen sich tendenziell einsamer als andere, beispielsweise Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichten sowie Menschen zwischen 19 und 22 Jahren. Wurde Einsamkeit früher eher als ein Thema von älteren Menschen angesehen, so sind nun also junge Menschen eine weitere Risikogruppe. Einsamkeit hat Konsequenzen für die physische und psychische Gesundheit von Betroffenen. Sie sind außerdem weniger zufrieden in ihrem Leben. (Bertelsmann Stiftung 2024)

Das subjektive Empfinden von Einsamkeit hat also Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Gleichzeitig sagt Einsamkeit als subjektives Empfinden nichts darüber aus, mit wie vielen Menschen die Person interagiert. Eine Schülerin kann beispielsweise den ganzen Tag in einer Schulklasse mit 30 weiteren jungen Menschen sitzen, wöchentlich den Chor besuchen sowie in die Jugendkunstschule gehen und sich trotzdem einsam fühlen: Einsamkeit lässt sich nicht immer am Grad der sozialen Integration messen. Trotzdem können die gruppendynamischen Prozesse zwischen den Kindern und Jugendlichen positive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit und das Einsamkeitsgefühl haben, denn das Zugehörigkeitsgefühl steigt.

Die meisten Angebote der Kulturellen Bildung werden gemeinschaftlich durchgeführt. Das Zusammenkommen in der Gruppe fördert das Gemeinschaftsgefühl und die Zugehörigkeit: Die Kinder und Jugendlichen fühlen sich aufgehoben und als Teil eines Netzwerkes.

Dabei kann die starke Beziehungsarbeit zwischen den Fachkräften und den jungen Menschen für die mentale Gesundheit stärkend sein. Kinder und Jugendliche werden anerkannt, wertgeschätzt und ihrem So-Sein bestätigt.

Das braucht Kulturelle Bildung:

Fachkräfte der Kulturellen Bildung können durch die besondere Vertrauensebene frühzeitig (erste) Anzeichen von mentalen Erkrankungen erkennen und thematisieren. Aber was benötigen sie wirklich, um die mentale Gesundheit Kinder und Jugendlicher zu stärken, Anzeichen von mentalen Erkrankungen erkennen zu können sowie ihre Angebote möglichst ansprechend auch für Kinder und Jugendliche mit mentalen Problemen zu gestalten:

  • Fachkräfte müssen wissen, mit welchen Methoden sie die mentale Gesundheit junger Menschen gezielt unterstützen und ein empowerndes, selbstwirksamkeits- und Resilienz-förderndes Umfeld schaffen können (Prävention). Am Beispiel der digitalen Bildungsseminare innerhalb der Freiwilligendienste Kultur und Bildung wird deutlich, wie z.B. auch die Möglichkeiten des digitalen Raumes ausgeschöpft werden können. Impulse kann ab diesem Jahr außerdem das Projekt MIND-CARE der BKJ setzen. Zusammen mit dem niederländischen Kooperationspartner Kenniscentrum voor cultuureducatie en amateurkunst (LKCA) sollen Fachkräfte der Kulturellen Bildung bei der Stärkung der mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen unterstützt werden. Das Projekt wird von der Europäischen Union gefördert.
  • Beim Aufbrechen von akuten mentalen Belastungen müssen diese Fachkräfte wissen, wie sie – auch in der Gruppe – damit umgehen und wo sie konkrete Unterstützung für das Kind erhalten können, beispielsweise hier.
  • Es braucht Schulungen der Wahrnehmung bzw. Aufmerksamkeit (Awareness) und konkrete Handlungsstrategien und -schritte für Fachkräfte. Bedarfsabfragen und die Bildung von Awareness-Teams, wie die kubi-Ausgabe No. 25 am Beispiel der Bildungsseminare der Freiwilligendienste Kultur und Bildung zeigt, scheinen ein möglicher Weg zu sein.
  • Fachkräfte benötigen auch ein Bewusstsein für die eigene mentale Gesundheit, damit sie gefestigt für die Kinder und Jugendlichen da sein können. Fachkräften muss bewusst sein, wo ihre eigenen fachlichen Grenzen liegen. Das kann am besten durch Fortbildungen erfolgen. Bei akuten Belastungen benötigen sie selbst Unterstützung beim Träger und Verein.

 

Das kann Kulturelle Bildung nicht:

Die positiven Auswirkungen von Kultureller Bildung auf die mentale Gesundheit sind allen Fachkräften in der Kulturellen Bildung bewusst, sie sehen sie in ihrer alltäglichen Arbeit. Auch dieser Beitrag hat die Vorteile für die Stärkung der mentalen Gesundheit herausgearbeitet, betont werden muss jedoch: Kulturelle Bildung heilt keine psychischen Krankheiten. Tanzen heilt keine Essstörungen, Singen keine Depressionen und Theater keine Panikattacken – so sehr wir uns das auch wünschen würden. Die positiven Auswirkungen sind jedoch nicht von der Hand zu weisen.

Bei (schwerwiegenden) mentalen Problemen muss eine Therapie immer das Ziel sein. Um es nochmal in anderen Worten zu sagen: Kulturelle Bildung ist keine Musiktherapie, keine Kunsttherapie. Dafür sind (andere) Fachleute zuständig.

Die Stärkung der Fähigkeiten, die es für eine gefestigte mentale Gesundheit braucht, geschieht in der Kulturellen Bildung oft „nebenbei“.  Sie kann Auszeiten aus dem Gedankenkarussell bieten, Freiräume schaffen und emotionalen Ausgleich schenken. Kulturelle Bildung macht Spaß und Freude! Kinder und Jugendliche können und dürfen in unserer nach Leistung und Selbstoptimierung getrimmten Gesellschaft auch einfach Angebote nutzen, weil sie Spaß machen. In der UN-Kinderrechtskonvention ist das Recht von Kindern auf Spiel, Freizeit und Erholung festgeschrieben. Der einzige Zweck darf die Freude sein. Bei manchen Kindern ist es das Bildermalen in der Jugendkunstschule, bei anderen Kindern das Hornspielen im Blasverein und wiederrum ein Kind hat den größten Spaß beim Theaterspielen. Umso toller ist es, dass es so viele unterschiedliche Sparten in der Kulturellen Bildung gibt.

Kulturelle Bildung macht Spaß und Freude!

Das Potenzial, das in ihren Angeboten steckt, ist immens. Es lohnt sich deshalb Angebote Kultureller Bildung auch als Chance zu sehen, um mentale Belastungen künftig nicht nur stärker zu thematisieren, sondern ebenso als Möglichkeit der Entlastung wahrzunehmen. Denn eins wurde auch während des eingangs benannten Dialogforums klar: Die Generation, die gerade in einem Geflecht aus Krisen heranwächst, braucht Orte der Zuversicht, wo sie nicht nur unterstützt, sondern auch inspiriert wird.

Literaturverzeichnis

Europäische Kommission (o. A.): Eine umfassende Herangehensweise an die psychische Gesundheit:
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Gerber, Markus/Börjesson, Mats et al. (2016): Fitness Moderates the Relationship between Stress and Cardiovascular Risk Factors. In: Medicine & Science in Sports & Exercise, No. 48(11), S. 2075-2081.
Menzel J uliane/Kreutz Gunter/Jabusch Hans-Christian et al. (2024): Musical activity in a subsample of the German National Cohort study. In: Sci Rep. 14:
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Smith, Jordan (2016): Six Psychological and Physical Benefits of Choral Singing. In: CMuse:
https://www.cmuse.org/psychological-and-physical-benefits-of-choral-singing/ open_in_new
Stiftung Kindergesundheit (2023): Kindergesundheitsbericht 2023. Jugendliche haben besondere Bedürfnisse:
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Stuckert, Marina/Rhode Julia/Züchner, Ivo et al. (2018): Jugendkunstschulen und kulturpädagogische Projekte als Orte der Bildung: Zentrale Befunde eines Forschungsprojektes. In: Wissensplattform Kulturelle Bildung Online:
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Vickhoff Björn/Malmgren Helge/Åström Rickard/Nyberg Gunnar/Ekström Seth-Reino/Engwall Mathias/Snygg Johan/Nilsson Michael/Jörnsten Rebecka (2013): Music structure determines heart rate variability of singers. In: Front. Psychol. Vol. 4:
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Wawatschek, Veronika (2023): Wenn Jugendliche gefährlich lange auf Therapie warten. In: Bayrischer Rundfunk (BR):
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