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Fachbeitrag

Mit Kompetenznachweisen die Stärken junger Menschen sichtbar machen

24.09.21

Welche Kompetenzen junge Menschen durch Kulturelle Bildung z. B. im Rahmen von internationalem Jugendkulturaustausch entwickeln, ist nicht ohne Weiteres greif- und messbar. Die Kompetenznachweise Kultur und International können dabei helfen, diese zu dokumentieren.

von Rolf Witte

Rolf Witte leitet seit 1996 den Bereich Kulturelle Bildung International der BKJ. Seit Ende 2019 ist er Vorsitzender von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit.

Der Begriff der Gestaltungskompetenz ist allen geläufig, die im Bereich der Bildung für Nachhaltige Entwicklung aktiv sind. Der Begriff der interkulturellen (besser wäre: transkulturellen) Kompetenz ist denen vertraut, die sich im Bereich der Internationalen Jugendarbeit engagieren. Und der Begriff der kulturellen Kompetenz spielt für alle Fachkräfte im Bereich der Kulturellen Bildung immer wieder eine Rolle.

Bei Betrachtung der dahinterliegenden Kompetenzsystematiken fällt auf, dass diese Konzepte eine sehr große Schnittmenge haben. Alle drei heben darauf ab, dass der einzelne (junge) Mensch sich als Individuum selbst vergewissert (Selbstkompetenzen) und sich gleichzeitig als soziales Wesen in Beziehung setzt mit Anderen und mit der Welt, die (mit-)gestaltet werden kann und muss (Sozialkompetenzen). Gemeinsam ist ihnen zudem, nicht unmittelbar greifbar und somit auch nicht ohne Weiteres messbar zu sein.

Unmittelbare und eindeutig ursächliche Bildungswirkungen oder Kompetenzzuwächse durch einzelne Projekte oder Programme des Globalen Lernens, der Internationalen Jugendarbeit oder der kulturellen Jugendbildung nachzuweisen ist ein schwieriges Unterfangen. Die Lebens- und Erlebenssituation jedes*r Jugendlichen ist auch während der Teilnahme an Projekten, Begegnungen oder Bildungsprogrammen sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren gleichzeitig beeinflusst. Kausale Zusammenhänge zwischen den pädagogischen Absichten der Verantwortlichen und dem, was bei den jungen Teilnehmer*innen „ankommt“, können daher nur punktuell valide nachgewiesen werden.

In allen drei Bereichen gibt es zwar einige Studien zur Frage der Wirkungen von nichtformalen Bildungsangeboten auf junge Menschen. So zum Beispiel die Studie zu Langzeitwirkungen der Teilnahme an internationalen Jugendbegegnungen auf die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer*innen (Abt/Thomas/Chang 2006) und Studien zu jeweils anderen Teilaspekten (IJAB 2012, IJAB 2013). Den Grundprinzipien der Jugendarbeit entspricht es jedoch eigentlich, nicht über die Jugendlichen zu forschen, sondern gemeinsam mit ihnen zu erforschen, welche Auswirkungen die Teilnahme an Vorhaben der Internationalen Jugendarbeit oder der Kulturellen Bildung auf ihre Stärken, ihre Schwächen, ihre Kenntnisse oder Fähigkeiten hat. Um dies in einem strukturierten Rahmen tun und anschließend in einem seriösen Dokument festhalten zu können, haben die BKJ den „Kompetenznachweis Kultur“ (KNK) und daran anknüpfend die Mitgliedsorganisationen von IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit den „Kompetenznachweis International“ (KNI) entwickelt, von dem es zusätzliche niedrigschwelligere Varianten gibt.

Kompetenznachweis Kultur und Kompetenznachweis International im globalen Jugendaustausch

Bei diesen beiden Nachweisverfahren reflektieren Fachkräfte, die dafür eine kurze Qualifizierung absolviert haben, in einem dialogischen Verfahren gemeinsam mit den teilnehmenden Jugendlichen, welche ihrer Kompetenzen im Laufe des jeweiligen Projekts gestärkt wurden. Es geht dabei vor allem darum, ihnen die eigenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Stärken bewusst zu machen. Selbstverständlich können KNK und KNI auch bei Jugendbegegnungen mit Partnern aus dem Globalen Süden eingesetzt werden. Die Nachweise werden von jungen Menschen gerne dazu genutzt, sie ihren Bewerbungen auf dem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt beizulegen, auch wenn sie nicht explizit aus diesem Grund entwickelt wurden. Diese Möglichkeit kann für junge Menschen sowohl aus Deutschland als auch aus den südlichen Partnerländern attraktiv sein.

Kompetenznachweis Kultur

Nachweise International

Dieser Beitrag stammt aus der Arbeitshilfe „Globale Partnerschaften“ der BKJ:

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Zitiervorschlag

BKJ: Mit Kompetenznachweisen die Stärken junger Menschen sichtbar machen
https://www.bkj.de/internationales/jkaglobal/wissensbasis/beitrag/mit-kompetenznachweisen-die-staerken-junger-menschen-sichtbar-machen/
Remscheid und Berlin, .

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