Aus der Praxis
„Hexenjagd“
03.06.20
Eine deutsch-französisch-polnische Zirkusbegegnung über Normen, Vielfalt und Demokratie.

Foto: Zirkus Zack

Foto: Zirkus Zack
Wie und warum wurden in der Geschichte Menschen oder Gruppen von einer Mehrheit gejagt und verfolgt? Gibt es solche „Hexen“ heute noch? Von diesen Fragen ausgehend beschäftigten sich junge Menschen aus drei Ländern mit kulturellen und gesellschaftlichen Machtstrukturen, Menschenrechten und Vielfalt.
Basis für diese thematische Auseinandersetzung war das Buch „Hexen, die unbesiegte Macht der Frauen“ von der feministischen Autorin und Journalistin Mona Chollet. Die Jugendlichen zwischen 12 und 24 Jahren wurden dazu angeregt, ihr Bewusstsein für Vorurteile und Diskriminierungen zu schärfen, indem sie diverse Klischees hinterfragten und über Normen diskutierten. Ihre Eindrücke und Erkenntnisse bearbeiteten sie kreativ und ließen sie in eine Zirkustheatershow einfließen, die als Abschluss der zehntägigen Begegnung einem breiten Publikum gezeigt wurde.
Neben diesem thematischen Schwerpunkt hatten sich die Projektorganisator*innen zum Ziel gesetzt, mit möglichst flachen Hierarchien zu arbeiten und allen Jugendlichen als aktive Akteur*innen des Projekts die Erfahrung direkter Demokratie zu ermöglichen. So konnten sie sich sowohl in den Workshops einbringen als auch Verantwortung für die organisatorischen Aspekte des Zusammenlebens übernehmen und sich zum Ablauf und zu den Inhalten der Begegnung jederzeit äußern. Interkulturelle Gruppendolmetscher*innen begleiteten die Begegnung sorgten dafür, dass alle Sprachen – und somit alle Teilnehmenden mit ihren sprachlich-kulturellen Hintergründen – gleichwertig berücksichtigt wurden.
Über das Projekt
Die Jugendbegegnung „Hexenjagd“ fand im Sommer 2019 mit Teilnehmer*innen aus Polen, Frankreich und Deutschland in Oderberg, Brandenburg, im Rahmen eines dreijährigen trinationalen Zyklus statt. Träger- und Partnerorganisationen waren der Zirkus Zack im Vuesch Berlin, die Fundacja Manowce Kultury aus Polen und die französische Zirkusschule Les Noctambules. Die Begegnung wurde von der BKJ begleitet und mit Mitteln des Deutsch Französischen Jugendwerks (DFJW) gefördert. Es sollen noch zwei weitere Zirkusbegegnungen in Polen und Frankreich folgen.
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