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Aus der Praxis
Comic und Co – Geschichten in Bildern
Praxisbeispiel im Förderprogramm „Künste öffnen Welten“
05.04.18
In Trappenkamp leben 5.000 Einwohner*innen aus 40 Nationen. Eine kleine Gemeinde mit wenig Angeboten für Kinder und Jugendliche. Das Projekt „Comic und Co – Geschichten in Bildern“ bringt die Kinder und Jugendlichen zusammen und ihre unterschiedlichen Lebenserfahrungen auf Papier.
Bild: Jugendzentrum der Gemeinde Trappenkamp
Bild: Jugendzentrum der Gemeinde Trappenkamp
Bild: Jugendzentrum der Gemeinde Trappenkamp
Bild: Jugendzentrum der Gemeinde Trappenkamp
Bild: Jugendzentrum der Gemeinde Trappenkamp
Bild: Jugendzentrum der Gemeinde Trappenkamp
Bild: Jugendzentrum der Gemeinde Trappenkamp
Kleine Räume, große Wirkung
Trappenkamp ist eine Gemeinde in Schleswig-Holstein. Nach dem 2. Weltkrieg gab es hier nur ein Flüchtlingslager. Heute leben in Trappenkamp 5.000 Einwohner*innen aus 40 Nationen, u. a. aus Syrien. Wurden 2014 die ersten geflüchteten syrischen Familien mit einem Willkommensgeschenk empfangen, sind mit der steigenden Zahl der Neuankömmlinge* andere Fragen wichtig geworden. So wollte die Gemeinde die neuen Einwohner*innen dezentral unterbringen und es mussten ausreichend Wohnungen gefunden werden. Angebote wie beispielsweise Sprachkurse mussten geschaffen werden. Und nicht zuletzt mussten sich die vielen Zugezogenen in ihrer neuen Umgebung einleben. Die Bürger*innen zeigten von Anfang an eine breit gelebte Willkommenskultur.
„Das freundliche Miteinander rührt aus der Geschichte Trappenkamps. Hier besteht eine enge, vertraute Zusammenarbeit und die Trappenkamper begegnen neuen Bürgern sehr freundlich und zugewandt.“
Svenja Lutkat, Jugendpflegerin im Jugendzentrum Trappenkamp
Da Trappenkamp eine kleine Gemeinde ist, sind die vorhandenen Angebote für Kinder und Jugendliche überschaubar. Das Jugendzentrum ist als Anlaufstelle bekannt und da alles sehr nah beieinander liegt, für alle problemlos erreichbar. Ein idealer Ausgangspunkt für das Projekt „Comic und Co – Geschichten in Bildern“, bei dem alle Kinder und Jugendlichen der Gemeinde die Möglichkeit haben sollten, dabei zu sein.
Zusammenarbeit gestalten
Neben der Kleinräumigkeit der Gemeinde war auch die besondere Konstellation der Mitwirkenden für den Erfolg des Projekts relevant. Neben einer Künstlerin mit Wurzeln in Trappenkamp waren auch ortsansässige Syrer*innen beteiligt, die halfen die Teilnehmer*innen zu akquirieren und gleichzeitig sprachliche Barrieren zu den neuen Einwohner*innen abzubauen. Viele im Ort sind ehrenamtlich engagiert und unterstützten Svenja Lutkat im Jugendzentrum auch bei diesem Projekt. Dass mit diesem Angebot insgesamt über 100 Kinder und Jugendliche erreicht wurden, hat aber auch mit der langjährigen Arbeit des Jugendzentrums zu tun. „Die gewachsenen Beziehungen zu den Besuchern und deren Eltern tragen an solchen Stellen Früchte“ erklärt Svenja Lutkat und ist sichtlich froh, dass sie über den vertrauensvollen direkten Kontakt zu den Eltern die Kinder erreichen konnte. Auch die Bündnispartner, der CoLabora e. V., die Richard-Hallmann-Schule und das Bunkermuseum, haben ihre verschiedenen Netzwerke genutzt um möglichst viele Kinder und Jugendliche anzusprechen. Anlass für das Projektkonzept sei zwar auch der große Zuzug im Ort gewesen, doch sei das Projekt nicht als „Lösch-Arbeit“, sondern präventiv und im Sinne der gelebten Willkommenskultur zu sehen, so Svenja Lutkat.
Mit Stift und Papier das Leben zeichnen
Das Thema der Comic-Workshops lag vor dem Hintergrund der Geschichte Trappenkamps schon fast auf der Hand: „Ausziehen, Einziehen, Umziehen“. Damit konnten alle – egal ob ortsansässig oder geflüchtet – etwas anfangen. Es wurde gezeichnet, mit Fotos und Papier gearbeitet, Geschichten wurden geschrieben und künstlerisch gestaltet. Die unterschiedlichsten Fluchterfahrungen waren wichtiger Bestandteil der Auseinandersetzung. Auch an Ausflügen, wie beispielsweise ins Papiermuseum Preetz, konnten die Kinder und Jugendlichen teilnehmen. Am interessantesten für die Teilnehmer*innen war aber die gemeinsame künstlerische Arbeit.
Den Abschluss des Projekts bildete eine Ausstellung, bei der die Ergebnisse der Workshops präsentiert wurden und die auf große Resonanz gestoßen ist. Neben Schulklassen haben Bürger*innen aller Altersgruppen die Ausstellung besucht und sich mit den Geschichten der Kinder und Jugendlichen befasst.
„Schade ist es, dass der Projektzeitraum so schnell vorbei ist. Genau dann, wenn man sich verwaltungstechnisch eingearbeitet hat und das Projekt quasi zum Selbstläufer wird. Gleichzeitig freue ich mich aber auch auf neue Projekte.“
Svenja Lutkat, Jugendpflegerin im Jugendzentrum Trappenkamp
Beginn | 24. Oktober 2016 |
Förderzeitraum | bis 10. August 2017 |
Fördersumme | 12.750,00 Euro |
Projektpartner | Jugendzentrum der Gemeinde Trappenkamp |
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