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Publikation
„Quo Vadis?“ Empirische Analyse von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung
17.12.12
Zentrale Koordinierungsstellen und individuelle Schwerpunkte sind Erfolgsfaktoren für lokale Netzwerke, die Kulturakteure, Schulen und Kitas zu langfristigen Kooperationen zusammenbringen. Das zeigt die vorliegende Studie des Zentrum für Kulturforschung (ZfKf) im Auftrag der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, die Strukturen von erfolgreich erprobten kommunalen Gesamtkonzepten aus zwölf Städten und Regionen analysiert hat.
„Jede Stadt sollte ein kommunales Gesamtkonzept für Kulturelle Bildung entwickeln! Die Studie belegt, dass Kulturelle Bildung vor Ort am besten gelingt, wenn die Akteure vernetzt arbeiten und zusammen mit der Kommunalpolitik strukturelle Handlungsmodelle entwickeln. So wichtig gute bundes- und landesweite Rahmenbedingungen sind – auf kommunaler und regionaler Ebene entscheidet sich letztlich, ob wir dem Ziel näherkommen, allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihren Lebenslagen Zugänge zu Kultureller Bildung zu ermöglichen“, erklärt der BKJ-Vorsitzende Dr. Gerd Taube.
Prof.in Dr.in Susanne Keuchel vom ZfKf untersuchte mit ihrem Team die Städte Berlin, Hamburg, München, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Freiburg im Breisgau, Münster, Oldenburg, Coburg, Hiddenhausen und die Region Leipzig.
Auf Grundlage der Analyse entstand außerdem ein Leitfaden für „Ersteinsteiger“ zu den Grundzügen Kommunaler Gesamtkonzepte, der unabhängig von Größe, Infrastruktur und Bevölkerungszusammensetzung einer Stadt bzw. Region anwendbar ist.
Die Studie macht deutlich: Eines der wesentlichen Merkmale gelungener kultureller Gesamtkonzepte ist die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle zum Aufbau eines gesamtstädtischen Netzwerks für Kulturelle Bildung. 92 Prozent der untersuchten Kommunen arbeiten mit einer solchen Stelle, die oftmals von den Kulturämtern oder alternativ von eigenständig agierenden Kultur- und Schulservicestellen, Projektbüros oder Steuerungsgruppen verantwortet werden.
Der Ausbau von Kooperationen zwischen außerschulischen Kulturakteuren und Schulen erweist sich als zentrales Handlungsfeld der untersuchten Gesamtkonzepte. Aber auch Kindertagesstätten entwickeln sich zunehmend zu einer wichtigen Zielgruppe. Häufig sind kommunale Gesamtkonzepte auch mit der Schaffung neuer Förderprogramme für Kulturelle Bildung verbunden. Bei der Hälfte der untersuchten Städte ist im zeitlichen Verlauf ein Zuwachs an Maßnahmen festzustellen, bei zwei Drittel der Großstädte sogar ein deutlicher Zuwachs. Förderprogramme sind jedoch keine zwingende Erfolgsvoraussetzung. „Entscheidender ist, dass die Kommunen das Auflegen solcher Konzepte als kontinuierlichen und selbstverpflichtenden Arbeitsprozess begreifen und mit den schon vorhandenen Ressourcen neue Wege des effizienten Einsatzes und der Zielgruppenansprache beschreiten“, betont Prof.in Dr.in Susanne Keuchel.
Eine weitere Empfehlung der Autor*innen: Jedes Gesamtkonzept sollte einen individuellen Schwerpunkt setzen. Viele der untersuchten Konzepte stellen beispielsweise interkulturelle Themen und partizipative Ansätze in den Mittelpunkt, aber auch ein historisches Puppentheater oder eine prägende Künstlerfigur der Region können Garanten für ein individuelles Gesamtkonzept sein.
Studie: „Quo Vadis?“ Empirische Analyse von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung
Vollständiger Titel | „Quo Vadis?“ Empirische Analyse von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung |
Autor*innen | Susanne Keuchel, Anja Hill |
Herausgeber*innen | Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) |
Ort | Köln |
Jahr | 2012 |
Seitenzahl | 76 |
Fachstelle Kulturelle Bildung im kommunalen Bildungsmanagement
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